Münchner Verkehrsstatistik 2011:Mehr Unfälle, mehr Verletze

Die Zahl der Verkehrsunfälle in München ist so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Es gibt auch immer mehr Verletzte. Vor allem Radfahrer und Fußgänger zählen zu den Opfern. Die Polizei will die Hauptursachen jetzt konsequenter bekämpfen.

Susi Wimmer

In München kracht es immer häufiger: Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Landeshauptstadt hat mit 51 282 den höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre erreicht. Parallel dazu ist auch die Zahl der Verletzten um fast 14 Prozent auf rund 7800 gestiegen. "Im Ballungsraum München findet ein tiefgreifender Wechsel statt", sagte Polizeioberrat Siegfried Benker.

Start der Radfahrersaison

2680 Unfälle mit Radlern ereigneten sich 2011, 34 Prozent mehr als 2010.

(Foto: dpa)

Ob das dem Umweltgedanken oder den Spritpreisen geschuldet sei, könne er nicht einschätzen, Fakt sei aber, dass die Münchner immer häufiger auf das Rad umsteigen, was in der Folge zu mehr Unfällen mit Fahrradfahrern führe. Von "Licht und Schatten" sprach Polizei-Vizepräsident Robert Kopp bei der Vorstellung der Verkehrsstatistik 2011.

Ein Lichtblick war der Rückgang der Getöteten im Münchner Straßenverkehr von 24 auf 21 im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten Verkehrsopfer waren Senioren. Außerdem waren bei fünf tödlichen Unfällen Alkohol oder Drogen im Spiel. Was die Zahl der Verletzten angeht, so liegen die sogenannten "ungeschützten Verkehrsteilnehmer", also Fußgänger und Radfahrer, mittlerweile deutlich vor der Zahl der verletzten Autofahrer.

Daraus ergibt sich für die Münchner Polizei ein Schwerpunkt für das Jahr 2012: Aufklärung und verstärkte Verkehrsüberwachung. Die Hauptunfallursachen - überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol im Verkehr und Missachtung des Rotlichts - werden man weiterhin konsequent bekämpfen, kündigte Kopp an.

Für einige Münchner ist die Teilnahme am Straßenverkehr ohnehin zum Kampf geworden: Beleidigungen, Bedrohungen und Sachbeschädigungen etwa bei der Parkplatzsuche oder der Frage der Vorfahrt scheinen zum Alltag zu gehören. Die Polizei verzeichnete 431 Körperverletzungen, ein Höchststand seit 2002. Und noch eine kuriose Erkenntnis der Statistik: Alkoholunfälle ereignen sich meist an Samstagen gegen 23 Uhr, Unfälle unter Drogeneinfluss mittwochs um 17 Uhr.

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