Münchner Stadtteile: Untermenzing:Geschichte, Daten, Fakten

Die Geschichte Untermenzings reicht bis in die Bajuwarenzeit zurück. Vom alten Bauerndorf an der Würm ist nicht mehr allzu viel übrig. Dennoch, den dörflichen Charme hat sich Untermenzing bis heute erhalten.

Christian Jocher-Wiltschka

Untermenzing ist ein altes Dorf. Ausgrabungen weisen darauf hin, dass die Wurzeln des heutigen Stadtteils bis in die Bajuwarenzeit zurückreichen. Erstmals erwähnt wird der Ort Menzing um 750 nach Christus, damals noch in Besitz des Klosters Wessobrunn. In einer Urkunde aus dem Jahr 814 ist dabei von Menzinga oder Mezinga die Rede.

Münchner Stadtteile: Untermenzing: Die Kirche St. Martin zeugt noch vom dörflichen Ursprung in Untermenzing. Ansonsten ist nicht mehr allzuviel übrig vom alten Dorf.

Die Kirche St. Martin zeugt noch vom dörflichen Ursprung in Untermenzing. Ansonsten ist nicht mehr allzuviel übrig vom alten Dorf.

(Foto: Stephan Rumpf)

1402 kam das Dorf Menzing in den Besitz von Herzog Ernst von Bayern-München. Dessen Sohn, Albrecht III., erwarb 1433 zwei Anwesen für seine heimliche Geliebte Agnes Bernauer - übrigens zu einem Kaufpreis von 25 Münchner Pfennigen. Um das Jahr 1500 gab es in Menzing 31 Anwesen. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts ist die Zahl der Gebäude kaum gewachsen. Der Schwedenkrieg, die Pest und schließlich eine hohe Steuerlast waren die Gründe, dass Menzing nicht größer wurde. Erst um die Jahrhundertwende kamen neue Anwesen dazu und das Dorf blühte auf.

Mit der Industrialisierung veränderte sich das alte Dorf zusehends. Neue Arbeiter- und Wohnsiedlungen entstanden und bis Mitte der dreißiger Jahre war Untermenzing auf gut 4000 Einwohner angewachsen. Entsprechend hatten sich auch Geschäfte, Handwerks- und Dienstleistungsgewerbe vermehrt. Anders als im Nachbarort Allach, gab es in Untermenzing allerdings kaum industrielle Firmenansiedlungen. Zusammen mit Allach wurde Untermenzing schließlich 1938 nach München eingemeindet.

Bis in die fünfziger, sechziger Jahre konnte sich der Stadtteil seinen dörflichen Charakter sehr gut bewahren, dann begann der Abriss von Bauernanwesen in großem Umfang. An deren Stelle entstanden neue Wohnsiedlungen. Heute ist Untermenzing ein beliebter Wohnort für Familien. Und auch, wenn kaum noch alte Bauernhäuser stehen, den ländlichen Charme hat sich der an der Würm gelegene Stadtteil doch noch erhalten.

Daten und Fakten

(folgende Zahlen beziehen sich auf den gesamten Stadtbezirk 23, zu dem neben Untermenzing auch Allach gehört)

Fläche: Allach-Untermenzing erstreckt sich auf einer Fläche von 1545 Hektar und gehört damit zu den größeren Stadtbezirken Münchens. Sieben Prozent davon sind Erholungsfläche. Eng ist es nicht im Stadtbezirk, 19 Bewohner müssen sich hier einen Hektar teilen - zum Vergleich: Im Westend kommen 135 Bewohner auf einen Hektar Fläche.

Bevölkerung: Im 23. Stadtbezirk leben 29.161 Einwohner, der Ausländeranteil liegt bei 15,9 Prozent - der niedrigste Wert in ganz München.

Verkehrsanbindung: Allach-Untermenzing ist gut mit der S-Bahn zu erreichen. Die Linie 2 führt direkt durch den Stadtteil.

Kultur und Bildung: Der Stadtbezirk hat zwei Bibliotheken.

Kinderbetreuung: Auf 28 Kinderbetreuungseinrichtungen kommen im Stadtbezirk 1354 Kinder. Im Schnitt betreut jede Einrichtung damit 48 Kinder.

(Stand: 31.12.2009, mit freundlicher Unterstützung des Statistischen Amtes der Landeshauptstadt)

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