Metzgersprung
Die Metzgergesellen sollten sich früher nach bestandener Metzgerprüfung die Jugendsünden abwaschen. Bis zum zweiten Weltkrieg wurden am Rosenmontag am Fischbrunnen den Metzgerlehrlingen ihre Gesellenzeugnisse überreicht. Die jungen Metzger hat das so gefreut, dass sie alljährlich in den Brunnen gesprungen sind. Wann genau diese Tradition begründet wurde, weiß keiner so genau. Die Legende, dass die Metzger zusammen mit den Schäfflern nach der großen Pest vor 450 Jahren als erste wieder durch die Straßen zogen und zur allgemeinen Aufheiterung in den Brunnen sprangen, entspricht wohl nicht der Wahrheit.
Wie auch immer, vor allem im 19. Jahrhundert war das Ereignis eine solche Gaudi, dass in den neunziger Jahren die Tradition wiederbelebt wurde. Nun findet der "Metzgersprung" alle drei Jahre statt. Mit wasserdichten Schafspelzen, die mit Lämmer- und Kälberschwänzen behängt sind, springen die besten Metzgerlehrlinge in den Brunnen, tauchen einander unter und sorgen dafür, dass auch das Publikum seinen Teil Wasser abbekommt. Das letzte mal fand der Metzgersprung 2007 statt.
Foto: Catherina Hess