Münchner Sicherheitskonferenz:Mehr als 80 Initiativen beteiligen sich an Protesten

Gegen den Krieg in Afghanistan, deutsche Rüstungsexporte und die Umwandlung der Bundeswehr in eine international einsatzbereite Interventionsarmee: Mehr als 80 Initiativen gehören in diesem Jahr zu den Unterstützern der Proteste anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz. Höhepunkt ist ein Demonstrationszug am 4. Februar, zu dem rund 5000 Teilnehmer erwartet werden.

Dominik Hutter

Die Münchner Sicherheitskonferenz ist ein "Forum zur intensiven Diskussion der aktuellen und zukünftigen sicherheitspolitischen Herausforderungen", bei dem sich "hochrangige Teilnehmer aus aller Welt" treffen. So die Einschätzung der Veranstalter. Oder eben eine "Versammlung der wirtschaftlichen und politischen Machteliten der Nato und EU-Staaten, die sich über gemeinsame Strategien zur Aufrechterhaltung ihrer globalen Vorherrschaft verständigen". Letzteres ist die Auffassung des Friedensaktivisten Claus Schreer, der seit Jahren zu den Organisatoren des Widerstands gegen die Tagung im Bayerischen Hof gehört. Sie soll vom 3. bis 5. Februar stattfinden - und wieder von mehreren Protestveranstaltungen begleitet werden.

Gegner der Muenchner Sicherheitskonferenz rufen zum Protest auf

Auch 2012 wollen wieder Tausende gegen die Münchner Sicherheitskonferenz demonstrieren.

(Foto: dapd)

Mehr als 80 Initiativen gehören in diesem Jahr zu den Unterstützern der Proteste, die sich vor allem gegen den Krieg in Afghanistan, deutsche Rüstungsexporte und die Umwandlung der Bundeswehr in eine international einsatzbereite Interventionsarmee richten. Höhepunkt ist ein Demonstrationszug am 4. Februar, zu dem Schreer rund 5000 Teilnehmer erwartet. Die Kundgebung beginnt um 13 Uhr am Stachus, anschließend zieht ein Demonstrationszug durch die Bayer-, Schiller-, Landwehr-, Sonnen-, Müller- und Prälat-Zistl-Straße zum Viktualienmarkt und weiter zum Marienplatz. Bei der dortigen Abschlussveranstaltung, gegen 15 Uhr, tritt Konstantin Wecker auf. Hauptrednerin ist die afghanische Politikerin Malalai Joya, die 2005 als jüngste Abgeordnete ins Parlament gewählt wurde, wegen ihres Engagements für Menschenrechte und gegen Warlords aber 2007 von der Mehrheit ihrer Kollegen ausgeschlossen wurde.

Die Veranstaltungsreihe gegen die Sicherheitskonferenz beginnt bereits in den nächsten Tagen - unter anderem gibt es eine Reihe mit Friedensfilmen im Maxim-Kino, einen Vortrag über die Bundeswehrreform sowie einen Infoabend über Uran-Munition im Gasteig. Am 3. Februar findet in der Kongresshalle auf der Theresienhöhe die Internationale Münchner Friedenskonferenz statt. Näheres dazu und zu den Protesten steht im Internet unter www.sicherheitskonferenz.de - diese Internetadresse haben sich die Siko-Gegner gesichert.

Die Münchner müssen sich am ersten Februarwochenende auf die gewohnten Einschränkungen einstellen: Der Promenadeplatz wird komplett abgeriegelt, in der Altstadt wird es Parkverbote und Zufahrtssperren geben.

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