Münchner Original:Der Gänse-Heinrich ist tot

Münchner Original: Heinrich Schön und Troja.

Heinrich Schön und Troja.

(Foto: Robert Haas)

Er war immer mit Gans Troja unterwegs - und darum stadtbekannt: Heinrich Schön, genannt Gänse-Heinrich, ist gestorben. Unumstritten war er nicht.

Der in der Stadt als Gänse-Heinrich bekannte Heinrich Schön ist am Wochenende gestorben. Der 72-Jährige war stadtbekannt, weil er regelmäßig mit seiner Gans namens Troja anzutreffen war. Gegen ein bisschen Geld ließ sich der Mann mit den bunten Federn am Hut mit dem Tier fotografieren. Die Gans transportierte er auf dem Gepäckträger seines Fahrrads in einem mit Stroh ausgepolsterten Korb - oder er führte das Tier an einem Halsband.

Immer wieder erhielt der Tierschutzverein München Hinweise aus der Bevölkerung, dass Schön die Gans misshandele. Er soll das Tier stranguliert haben und auch getreten. Der Verein hatte deswegen wiederholt gefordert, Schön die Gans wegzunehmen.

Nachdem die Vorwürfe von Mitarbeitern des Kreisverwaltungsreferates (KVR) überprüft worden waren, hatte ihm der Veterinärdienst der Stadt das Halten zumindest eines Tieres gestattet. Untergebracht war Gänserich Troja auf einem Grundstück an der Floßlände, daran zumindest sei nichts auszusetzen gewesen, heißt es von Seiten des KVR.

Zuletzt lebte Heinrich Schön in einer Notunterkunft der katholischen Männerfürsorge in Sendling. Ein städtischer Sozialarbeiter, der Schön betreute, bestätigte der SZ den Tod des 72-Jährigen. Wer sich fortan um seine Gans kümmere, sei unklar, sagt Judith Brettmeister vom Tierschutzverein. Ihre Organisation stehe bereit. Derzeit wisse man nur, dass vorübergehend eine Bekannte des Verstorbenen das Tier versorge.

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