Münchner Kocherlball:Tanze mit mir in den Morgen

Landler, Zwiefacher oder Polka: Wenn am frühen Morgen im Englischen Garten Blasmusik schallt, ist Kocherlball am Chinesischen Turm. Wo sich früher die Dienstboten vergnügten, kommen heute Tausende Frühaufsteher zum Tanz.

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(Foto: Claus Schunk)

Dirndl, Lederhose oder historische Kostüme: Wenn am frühen Morgen allerlei fein herausgeputzte und mitunter eigenartig gewandete Menschen durch Münchens Straßen ziehen, dann ist Kocherlball im Englischen Garten.

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(Foto: Claus Schunk)

Bei strahlendem Sonnenschein haben in München am frühen Sonntagmorgen rund zwölftausend Frühaufsteher in den Tag hineingetanzt. 

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(Foto: Claus Schunk)

Herausgeputzt in Tracht, aber auch in historischen Gewändern als Hausmädchen oder Dienstbote kamen die Ersten noch vor dem Morgengrauen zum Chinesischen Turm, um sich die besten Plätze zu sichern. Kurz nach sechs Uhr war das Fest in vollem Gange. 

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(Foto: Claus Schunk)

In der Morgensonne drehten sich die Paare fröhlich zu den Klängen bayerischer Volksmusik. 

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(Foto: Claus Schunk)

Die Blasmusik-Kapelle Josef Menzl und die Musicanti Bavaresi gaben dazu den Ton vor. 

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(Foto: Claus Schunk)

Das Tanzvergnügen geht auf eine alte Münchner Tradition zurück... 

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(Foto: Claus Schunk)

Im 19. Jahrhundert versammelten sich im Englischen Garten an Sonntagen im Sommer Dienstboten, Mägde, Zofen, Köchinnen und Köche in aller Frühe zum Tanz, um rechtzeitig zurück zu sein, wenn ihre Herrschaft aufstand und sich zum sonntäglichen Kirchgang vorbereitete. Zu ihnen gesellten sich Soldaten und die Spätheimkehrer der bürgerlichen Mittelschicht, die durchgemacht hatten. 

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(Foto: Andreas Gebert/dpa)

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Ball verboten. Zum einen gab es ziemlich viele Schlägereien, weil die "Kocherl" sich lieber an die schicken Herrn Soldaten hielten als an die eigene Zunft. Außerdem sollen sie es mit der Sittlichkeit nicht so genau genommen haben - mit Folgen neun Monate später. Schließlich schob die Obrigkeit dem einen Riegel vor. 

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(Foto: dpa)

Zum 200. Geburtstag des Englischen Gartens belebte die Stadt den Brauch 1989 wieder. Inzwischen ist der Kocherlball am dritten Sonntag im Juli eine Institution. 

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(Foto: Claus Schunk)

Auch die Politprominenz ist früh aufgestanden, schließlich ist Wahlkampf: Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) lässt sich von seinem Parteikollegen Markus Rinderspacher die Feinheiten des Smartphones erklären.

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(Foto: dpa)

Hier tanzt Münchens SPD-Oberbürgermeister-Kandidat Dieter Reiter mit seiner Frau Petra im Schatten des Chinesischen Turmes.

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(Foto: Claus Schunk)

Die frühere Münchner Tourismuschefin Gabriele Weishäupl tanzt mit Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch in den Morgen.

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(Foto: Claus Schunk)

Mit ihnen feierten Tausende im Schatten des Cinesischen Turmes. Schon Wochen vor dem Ball bereiten sich Tanzbegeisterte auf diesen einzigartigen Ball vor: Sie üben unter Anleitung Walzer, Polka, Zwiefachen und Münchner Française. 

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