Münchner Freiheit:Kiosk ohne Strom und Wasser

Kiosk Münchner Freiheit

Schöne Aussicht: der geplante Kiosk an der Münchner Freiheit.

(Foto: Privat)

Bis zum Ende der Sommerferien soll der Kiosk an der Münchner Freiheit eröffnen. Doch noch fehlen Strom- und Wasseranschluss - obwohl Leitungen vorhanden sind. Nun streiten Gastronom und Stadtwerke, wer handeln muss.

Von Thomas Kronewiter, Schwabing

Wer wann was gesagt oder nicht gesagt hat, das ist oft genug Gegenstand von Streit. Das gilt auch für den Kiosk an der Münchner Freiheit, den der Schwabinger Gastronom Alexander Vesely nun schon seit Monaten unweit der überdachten Straßenbahn-Haltestelle eröffnen will.

Das Vorhaben hat den Inhaber des Feinkostladens "Gaumenspiel" Jahre an Vorbereitung und Debatten mit Behörden gekostet, nun ist der Vertrag mit dem Kommunalreferat zwar in trockenen Tüchern, doch steckt Vesely bei der Realisierung in Schwierigkeiten - schon wieder.

Aufgraben, Rohre und Kabel anschließen, fertig

Auf den ersten Blick scheint die Lösung auf der Hand zu liegen: Strom- und Wasserleitungen verlaufen direkt unter dem Kiosk durch die Decke des U-Bahn-Zwischengeschosses. Man müsse gerade einen halben Meter aufbuddeln, sagt Vesely, einen Abzweig an den vorhandenen Leitungen herstellen und einen Verbrauchszähler einbauen. Dass dies möglich sei, sei ihm früher schon signalisiert worden.

Das wäre für Vesely natürlich die günstigste und schnellste Variante: aufgraben, Rohre und Kabel anschließen, fertig. Ohne Strom und Wasser geht es nicht, deswegen hat sich der Geschäftsmann zumindest eine vorläufige Versorgung bis in den Herbst gesichert, zumindest was den Strom angeht. Den bekommt er von den Schwabinger Marktkaufleuten. Das Wasser muss er zunächst eimerweise selbst heranschleppen.

Vesely will bis Ende der Sommerferien eröffnen

Bei den Stadtwerken hat man die bisherigen Gespräche anders in Erinnerung. Zwar habe der Gastronom mehrmals Kontakt mit der Bauabteilung im Verkehrsbereich gehabt, bestätigt Matthias Korte, Pressereferent für den Stadtwerke-Bereich der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Dabei habe man ihm jedoch nie in Aussicht gestellt, dass er Strom und Wasser aus dem U-Bahn-Bauwerk erhalten könne. "Im Gegenteil: Wir haben ihm in den vergangenen Monaten bereits mehrfach erklärt, dass die Bauabteilung des Verkehrsunternehmens nicht für die Strom- und Wasserversorgung von Endkunden zuständig ist, und ihn gebeten, einen Antrag auf Netzanschluss bei der SWM Versorgungs GmbH zu stellen." Korte verweist auf die Internet-Adresse www.swm.de, die "ohne großen Aufwand" den "üblichen Weg für jeden Bauherrn" bedeute.

Alexander Vesely sieht sich unter erheblichem Zeitdruck. Er will bis zum Ende der Sommerferien seinen Kiosk eröffnen - nun notgedrungen autark von allen Installationen.

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