Münchner Freibäder:Prinzregentenbad

Das Prinzregentenbad mit seiner großen Liegewiese und dem aufgeschütteten Prinzestrand lockt vor allem Liegestuhl-Liebhaber zum Sonnenbaden.

Haben Sie sich schon überlegt, wie Sie Ihren Alltag nach dem Berufsleben gestalten wollen? Das pensionierte Ehepaar Elisabeth und Fritz Wehringer kann gute Ratschläge für die Zukunftsplanung geben: Seit vielen Jahren kommen sie tagtäglich in das Prinzregentenbad, "außer wenn es regnet" - und können es nur weiterempfehlen.

Münchner Freibäder: Foto: Andreas Heddergott

Foto: Andreas Heddergott

Am meisten überzeugt sind die Rentner von der "familiären Atmosphäre": "Da hinten ist der alte Tscheche, in der Ecke ist ein Kumpane von Boris Becker, die Gruppe hinter den Bäumen - das sind auch Freunde von uns", erzählt der 70-Jährige, der das Prinzregentenbad bald besser kennt als seine eigene Wohnung. "Die Bademeister sind nett, es gibt Sonne, genug Schatten, und die Stammgäste sind freundlich", lobt er das Bad.

Hierher kommt man also weniger zum Schwimmen als zum "Ratschen". Ein Blick auf die fast leeren Becken bestätigt die Vermutung. Drei verschiedene gibt es, eines für Kinder, eines mit 25 Meter Länge und ein weiteres ist mit Wasserpilzen, -schnecken und -strudeln bestückt. Was Schwimmsportler eher abschreckt, ist für den Rentner ebenso wie für Familien ein kleiner Traum. "Ich komme sehr gerne hier hin. Da habe ich meine Ruhe und kann ein bisschen hin und her schwimmen", sagt Elisabeth Wehringer.

Die meiste Zeit aber liegt der klassische Besucher des Bades gemütlich im Camping-Liegestuhl, es sei denn er ist jünger als zehn. Dann ist er irgendwo zwischen Rutschbahn und Kletterwand unterwegs. Offenbar kommen Jung und Alt gut miteinander aus. "Obwohl das hier ein Familienbad ist, stören die Kinder überhaupt nicht", sagt Fritz Wehringer. Dies hänge auch mit der Aufteilung des Bades zusammen, die dem Umbau im Jahre 2001 zu verdanken sei. Vor der Renovierung tummelten sich alle Besucher auf einem Platz und störten sich dabei manchmal gegenseitig: "Jugendliche, Kinder und Sportler teilten sich alle ein Becken", sagt der Rentner. Jetzt dagegen sind die Becken nach den Interessen ihrer Klientel aufgeteilt.

Der Kinderbereich ist eigens ein wenig von den anderen Bereichen abgerückt. "Da können die spielen und ihren Spaß haben, und wir können trotzdem schlafen", sagt Elisabeth Wehringer. An Wochenenden, so berichten beide, ist hier in dem eher kleinen und gemütlichen Schwimmbad allerdings nicht mehr viel Platz. "Da muss man schon manchmal ein bisschen schubsen, um schwimmen zu können", sagt Elisabeth Wehringer und lacht dabei wie ein junges Mädchen.

Wenn sie keine Lust mehr auf Schwimmen, Sonnen oder Liegen haben, gehen sie einfach in das Restaurant. "Da müssen Sie einen Blick in die Speisekarte werfen. Das Essen ist gut und auch nicht teuer", sagt Fritz Wehringer. Angesichts der beiden ist eines jedenfalls Gewiss: Das Prinzregentenbad wird nicht langweilig. Fest steht für das Ehepaar allemal: Langweilig ist es ihnen im Prinzregentenbad noch keinen einzigen Tag geworden.

Angebot im Prinzregentenbad: Erlebnisbecken mit Strömungskanal und Nackenduschen, Kleinkinderbecken, Sprunganlage, 50 Meter Rutsche

Text: Sarah Wessel

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