Münchner Flughafen:Und ewig grüßt der Streik

Kaum ist der Streik des Bodenpersonals vorbei, treten die Piloten in den Ausstand. 100 Maschinen blieben allein in München am Donnerstag auf dem Boden - die Reisenden sind wütend.

Anna Fischhaber

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Kaum ist der Streik des Bodenpersonals vorbei, treten die Piloten in den Ausstand. 100 Maschinen blieben allein in München am Donnerstag am Boden - demenstprechend wütend sind die Reisenden.

Donnerstagvormittag am Flughafen München. Fassungslos starrt Maria Bernauer auf die Anzeigetafel. Allein zwischen 11:05 und 11:25 Uhr wurden acht Flüge annulliert, insgesamt sind es über 90 an diesem Tag. "Als Pilot verdient man doch nicht schlecht. Ich dagegen mache meinen ersten Urlaub seit vier Jahren", empört sich die Feinmechanikerin wütend.

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"Jeder hat ein Recht zu streiken, aber muss man das auf dem Rücken der Feriengäste austragen", mischt sich Georg Palluzhinsky ein. Auch der Rentner hat Angst um seinen Urlaub. "Am Samstagmorgen geht meine Gruppenreise in Tallinn los, aber wenn ich nicht bald nach Warschau komme, verpasse ich meinen Anschlussflug - das war es dann wohl."

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"Heute Morgen war hier die Hölle los, die Schlange stand bis dort hinten", erzählt Aysegan Aslan, die die Lufthansa-Automaten betreut, und zeigt auf das gegenüberliegende Ende der Abflughalle von Terminal 2, wo die meisten der Lufthans-Maschinen starten. "Natürlich sind die Leute sauer - da fahren sie extra her und dann sehen sie, dass ihr Flug annulliert wurde."

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Gegen Mittag hat sich die Lage beruhigt, viele der Reisenden sind bereits wieder nach Hause gefahren - oder gar nicht erst gekommen. In der Abflughalle herrscht nun fast gespenstische Ruhe. Nur vereinzelt sieht man Passagiere mit müden Gesichtern, die es sich auf ihren Koffern bequem gemacht haben.

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Dass der Flughafen bestreikt wird, merkt man jetzt nur noch an den Fernsehteams, die sich um die übriggebliebenen Reisenden vor dem Umbuchschalter drängen. Verzweifelt bemüht sich das Lufthansa-Personal hier mit kostenlosen Getränken um gute Stimmung. Dennoch sind viele der Passagiere sauer.

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"Ich fliege jede Woche von München nach Bremen und ständig ist ein anderer Streik", sagt Bernd Hofer. "Es ist schon komisch, dass die Lufthansa von so vielen unterschiedlichen Gewerkschaften in die Zange genommen wird." Der Vielflieger verbringt bereits den zweiten Nachmittag am Flughafen. Beim Streik des Bodenpersonals vor knapp zwei Wochen musste er zwei Stunden warten, diesmal hat er am Abend vorher eine SMS bekommen, dass sein Flug ganz abgesagt wurde. "Als ich dann versucht habe anzurufen, bin ich nicht durchgekommen, ständig war belegt", ärgert sich der Physiker.

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Julian Maruschke bleibt gelassen. "Wegen des Streiks habe ich mir extra einen Tag früher freigenommen", sagt der 28-Jährige. "Heute verbringe ich zwar Stunden hier, um die Umbuchung zu organisieren, aber zumindest komme ich morgen nach Madrid."

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Auch bei Elise Schilling und ihrem Mann hat die Umbuchung funktioniert. "Wir sind sogar früher in Bremen als geplant." Schilling ist eine der wenigen, die Verständnis für die Piloten hat. "Ich war früher beim Öffentlichen Dienst, da haben wir auch gestreikt - manchmal geht es eben nicht anders."

© Süddeutsche.de/afis
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