München/Taufkirchen:Der Dreh mit der Frisbee-Scheibe

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Funktioniert: Die Münchner Gymnasiasten mit ihrem Frisbee-Launcher. (Foto: Claus Schunk)

Beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" punktet das Pestalozzi-Gymnasium mehrmals

Von Johanna Lehn, München/Taufkirchen

Lautes Stimmengewirr, Vokabeln wie zum Beispiel Stereolithografie, Luftdruckrakete, Basalt. An den Trennwänden Plakate mit großen Excel-Tabellen, schwindelerregenden Formeln und chemischen Molekülen. Klingt nach einem Kongress professioneller Naturwissenschaftler - und ist es irgendwie auch. Denn beim 52. Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" auf dem Gelände der Airbus Group in Taufkirchen ist sicher der ein oder andere künftige Chemiker oder Physiker mit seiner ersten großen Idee vertreten. Begeistert erklären die Kinder und Jugendlichen, manche gerade einmal zehn, andere 18 Jahre alt, den wissbegierigen Besuchern ihre Forschungsergebnisse und innovativen Erfindungen. Allein oder in Teams bis zu drei Mitgliedern präsentieren die Jung-Forscher insgesamt 60 Ideen auf engem Raum, bei einigen spannenden Geräten herrscht besonders großer Andrang.

Aus der gesamten Region sind Schüler von 19 Schulen vertreten, sieben davon aus der Stadt München. Eine davon ist das Pestalozzi-Gymnasium. Unter den fünf Teams, die die Schule ins Rennen schickt, sind der elfjährige Len Zelnitschek und der zwölfjährige Lenny Den Dooven. Die beiden spielen gern gemeinsam Frisbee. Dieses Hobby wollen sie mit Technik kombinieren. Sie schauen sich verschiedene Youtube-Videos an und stoßen auf eine Frisbee-Wurfmaschine. Len und Lenny sind von der Idee begeistert und optimieren sie. Ihre Maschine: Auf einem Holzbrett sitzt das Rad eines Fahrrads, daneben, wie ein Zahnrad, eine Holzscheibe, die von einer Flex angetrieben wird. Schalten sie die Flex an, drehen sich Scheibe und Rad. Legen die beiden nun eine Frisbee-Scheibe neben das Rad, fliegt sie in hohem Bogen weg.

Bei ihren ersten Versuchen hatte die Maschine keine Führungsschiene, deshalb konnten sie die Flugbahn der Frisbee-Scheibe nicht kontrollieren. Einmal ist sie an einer Wand zerschellt. Für den Wettbewerb haben sie aber eine solche Schiene angebracht. Jetzt fliegt der Frisbee immer an die gleiche Stelle, auf Stufe eins der Flex schafft sie es etwa 20 Meter weit. Optimieren müssen sie ihre Wurfmaschine aber immer noch. Als sie sie vorführen, riecht es nach kurzer Zeit etwas merkwürdig. Die Flex laufe nach einiger Zeit oder in einer höheren Stufe heiß, räumen Len und Lenny ein. Eine Idee, wie sie das Problem beheben können, haben die beiden aber schon: Sie könnten eine Kühlung an der Flex anbringen oder die angetriebene Holzscheibe durch eine leichtere Platte ersetzen. Mit der verbesserten Frisbee-Wurfmaschine wollen sie vielleicht nächstes Jahr antreten.

Bei dieser Wettbewerbsrunde hat es für die beiden nicht zu einer Platzierung gereicht, aber einen Sonderpreis haben Len und Lenny gewonnen: eine Führung der Airbus Group, bei der sie sich die Ariane-Raketen anschauen, die Satelliten in ihre Umlaufbahn bringen. Auch andere Teams der Schule sind nicht leer ausgegangen, an das Gymnasium gehen noch zwei dritte Preise.

© SZ vom 18.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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