Volkstheater: Provokante Plakate:Bambi in der Tonne

Ein Spießer mit Tasche im Mund, ein blutendes Reh in der Mülltonne: Für seine Volkstheater-Plakate verwendet der Graphiker Otto Dzemla provokante Motive. In Bildern.

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Volkstheater München, Provokante Plakate von Otto Dzemla

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Ein Spießer mit Tasche im Mund, ein blutendes Reh in der Mülltonne: Für seine Volkstheater-Plakate verwendet der Graphiker Otto Dzemla provokante Motive.

Als im Münchner Volkstheater Henrik Ibsens "Der Volksfeind" anlief, wurde das Stück mit einem Spießer mit starrem Blick beworben, der eine Tasche im Mund trägt und einen Mops an der Leine mit sich führt. Für das Foto griff der Graphiker Otto Dzmela auf das Erwin-Wurm-Foto "Der Taschenfabrikant" zurück.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Überhaupt Erwin Wurm - den findet Otto Dzemla richtig witzig. Weniger witzig findet er dagegen Späße über Guido Westerwelle: "Das ist viel zu billig." Bei seinen Plakaten, die er seit 2002 für das Volkstheater entwirft, geht es Dzemla nicht nur darum, zu provozieren. Allerdings freut er sich schon, dass er einen Teil dazu beitragen kann, dass das Theater in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

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Wieder Ibsen, dieses Mal aber "Klein Eyolf". Hierfür wählte Otto Dzemla im Jahr 2003 ein Bild aus, auf dem ein Junge mit nacktem Oberkörper hinter einem Balkonkasten mit Geranien hervorschaut.

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Geärgert haben sich die Leute auch über die Bebilderung zu Shakespeares "Sommernachtstraum". Hierfür wählte Dzemla ein Foto des amerikanischen Künstlers Elmer Batters. Passt eigentlich nicht schlecht zum Stück, in dem die Elfenkönigin Titania eine Nacht mit einem in einen Esel verwandelten Handwerker verbringt. CSU-Stadträtin Elisabeth Schmucker fand das Plakat dennoch "geschmacklos".

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Im Jahr 2002 hat Volkstheater-Intendant Christian Stückl auf Wunsch von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude ein Plakat mit einem gekreuzigten Frosch zurückgezogen, weil es die katholische Kirche als blasphemisch kritisiert hatte. Bei diesem Foto, das zwei Nachwuchs-Guttenbergs zeigt und Teil einer Fotostrecke aus dem SZ-Magazin war, dürfte derartige Kritik nicht geäußert worden sein. Die beiden werben hier "radikal jung" für das Nachwuchsfestival des Volkstheaters.

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Im Rahmen des Nachwuchsfestivals hat Otto Dzemla auch diese Dame auf ein Plakat gebannt. Auf manche Motive verzichtet der Graphiker dann aber doch: Eine rauchende Zwölfjährige im Bikini wäre wohl zu viel des Guten gewesen, findet er.

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"Der Streit" - wie bebildert man solch einen Titel? Otto Dzemla hat sich für diese beiden Knirpse entschieden, die sich in der Badewanne über was auch immer zoffen.

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Mal wieder nach Erwin Wurm! "Da steh' ich nun, ich armer Tor...": Goethes Faust hat Otto Dzemla mit einem konfusen Bürohengst bebildert, dem die Stifte aus allen möglichen Gesichtsöffnungen herausquillen.

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In Lewis Carrolls Buch "Alice im Wunderland" folgt die kleine Alice einem weißen Kaninchen in eine Welt mit merkwürdigen Individuen. Auf dem Plakat zur Volkstheater-Inszenierung trägt ein bieder dreinschauendes Mädchen ein Kaninchen, dem das Fell abgezogen wurde, in den Händen.

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Vor einigen Wochen hat die bayerische Staatsoper mit dem - inzwischen verworfenen - Plan für Aufsehen gesorgt, bei der Oper "Rusalka" ein totes Reh auf der Bühne zu präsentieren. Auf dem Foto, das Otto Dzemla für die Inszenierung von "Die Orestie" ausgewählt hat, liegt das tote Reh in der Mülltonne, Blut fließt den Eimer hinunter. Viele Tierfreunde dürften da geschluckt haben.

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Wie kommt man darauf, Georg Büchners "Leonce & Lena" mit einem Affen, der einem kleinen Mädchen eine Blume hinhält, zu bebildern? Für den Grafiker Otto Dzemla beginnt die Suche nach dem richtigen Plakatmotiv mit dem Durchforsten von Kunstbüchern, Bildbänden, Magazinen und dem Internet - bis er irgendwann etwas findet, was ihm passend erscheint.

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Der Mann auf dem Mond musste im November 2009 für Christian Stückls "Hamlet"-Inszenierung herhalten.

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Bei dem Stück "Eros" fand er einen aufgepumpten Muskelprotz, der seinen Körper mit dem Sport - und vielleicht auch mit chemischen Zusatzmitteln - geradezu verschandelt hat.

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Für das Plakat zur Inszenierung von Victor Pelewins Vampirroman "Das fünfte Imperium", wählte Otto Dzemla ein Foto mit einem Handtaschenhund aus, der an einem roten Lolli leckt. "Mir kommt es auf die Doppelbödigkeit an", sagt der Grafiker über seine Motivauswahl.

© sueddeutsche.de/tob/Judith Liere/hai/bgr
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