Münchner in Thailand in Haft:Aus dem Hörsaal zur Russenmafia

Münchner Uni-Absolventen sitzen in Thailand in Haft. Der Vorwurf: Sie sollen Bankkonten geknackt haben - als Teil eines russischen Betrügerrings.

Zwei Hochschulabsolventen aus München sind als Komplizen einer internationalen Betrügerbande in Thailand festgenommen worden. Die 22 und 23 Jahre alten Männer sollen als Computerhacker in online zugängliche Bankkonten eingedrungen sein, dort Summen umgebucht und dann abgehoben haben, berichtet die thailändische Polizei.

Ermittler verhafteten die beiden Männer am Wochenende in einem Haus im Badeort Pattaya. Nach Angaben der Polizei sollen die Münchner von dem Konto eines Opfers 700.000 Baht, umgerechnet etwa 16.500 Euro, abgebucht haben.

Wie der thailändische Nachrichtensender MCOT berichtet, sollen die Hacker einen Trojaner benutzt haben, um an die Kontoinformationen ihres Opfers zu gelangen. Dann hätten sie Geld auf das Konto eines thailändischen Komplizen überwiesen. Als sie das Geld an einem Automaten abhoben, wurden sie von einer Videokamera gefilmt. Kurz danach griff die Polizei zu und verhaftete die Münchner.

Die beiden Münchner hätten die Taten inzwischen gestanden, sagte ein Polizeisprecher bei einer Pressekonferenz. Sie hätten ausgesagt, von einem Russen beauftragt worden zu sein.

Nach Ermittlungen der Polizei handelt es sich bei dem Kontaktmann um das Mitglied eines Betrügerrings aus Russland, der es auf thailändische Konten abgesehen hat. "Wir schätzen, dass die Bande in diesem Jahr schon 100 Millionen Baht gestohlen hat", sagte der Polizeisprecher. Das wären mehr als 2,3 Millionen Euro.

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