Ende der U-Bahn-Streiks:Tarifstreit im Nahverkehr beigelegt

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Wochenlang hat der DBB für einen eigenen Tarifvertrag gekämpft. Jetzt ist der Konflikt im Nahverkehr beendet. Weitere Streiks sind damit vom Tisch.

Fahrgäste im Münchner Nahverkehr können aufatmen: Bis 2012 wird es keine Streiks mehr bei U-Bahn, Tram und Bus geben.

Es wurde eng auf Münchens Bahnsteigen: Wochenlang hat die GDL für einen eigenen Tarifvertrag gekämpft. (Foto: Stephan Rumpf)

Am Montagabend gegen 18.30 Uhr einigten sich die Lokführergewerkschaft GDL, sowie ihre Dachorganisation DBB Tarifunion, mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) geeinigt. Es ist der Abschluss eines zähen Konflikts, der sich über Wochen hingezogen hat.

Wie die DBB Tarifunion mitteilte, werde sie den Tarifvertrag übernehmen, den bereits Verdi mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband abgeschlossen hat. Zudem werde der DBB im kommenden Jahr mit dem KAV gesondert über die umstrittene Frage der Arbeitszeitregelung verhandeln. Das Ergebnis der Verhandlung muss noch per Urabstimmung der Gewerkschaft bestätigt werden.

Der DBB vertritt bayernweit etwa 1000 der 6500 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr des Freistaats. Der KAV hatte sich mit Verdi bereits unter anderem auf 3,5 Prozent mehr Geld geeinigt. Das Ergebnis der Verhandlung muss noch per Urabstimmung der Gewerkschaft bestätigt werden.

"Der ausdauernde Kampf der Kolleginnen und Kollegen der GDL hat sich gelohnt", sagte Willi Russ, Verhandlungsführer der DBB Tarifunion, einer Mitteilung zufolge. Arbeitskämpfe werde es ihm zufolge in dieser Tarifrunde nicht mehr geben. "Damit hält ab sofort wieder Normalität im bayerischen Nahverkehr Einzug", so Russ weiter.

"Der DBB hätte diesen Abschluss bereits am 20. August haben können", sagte KAV-Geschäftsführer Armin Augat und bestätigte die Einigung mit dem DBB. Die Arbeitgeber hatten sich mit Verdi Mitte August bereits unter anderem auf 3,5 Prozent mehr Geld geeinigt. KAV und Verdi hatten das Vorgehen des DBB, der die Tarifverhandlungen stellvertretend für die Lokführergewerkschaft (GdL) führt, stets scharf kritisiert.

Laut einer gemeinsamen Erklärung wollen DBB und KAV im kommenden Jahr eine Kommission bilden, die umstrittene Fragen zur Arbeitszeit erörtern soll. Lassen sich dazu keine Vereinbarungen finden, so werden die Probleme Teil der nächsten Tarifrunde im Jahr 2012.

Der DBB hatte zunächst die Verhandlungen für gescheitert erklärt und einen eigenen Tarifvertrag gefordert. Mit mehreren Streiks - unter anderem während des Oktoberfestes - hatte der DBB den Nahverkehr in München, Augsburg und Nürnberg teilweise empfindlich gestört.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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