Bürgermeisterwahl in Grünwald:Mehr als deutlich

Grünwalder wählen mit 70 Prozent Neusiedl (CSU) ins Rathaus.

Von LENKA JALOVIECOVA

Schnellen Schrittes marschiert Jan Neusiedl (CSU) zum Bürgerhaus. Die Auszählung ist da schon im vollen Gange, Ergebnisse zweier Wahlbezirke stehen bereits fest. Ein kurzer Händedruck mit seinem Hauptamtsleiter Peter Gantner, ein Blick auf die Anzeigetafel, ein zufriedenes Kopfnicken, als er den Eingang passiert. Eine Dreiviertelstunde später, als das vorläufige Endergebnis aufleuchtet, löst sich seine ganze Anspannung der vergangenen Monate. Er lacht, ballt kurz die Faust und nimmt dann - wieder ganz gefasst - Glückwünsche entgegen.

55, 99 Prozent der Grünwalder Bürger nahmen gestern an der Kommunalwahl teil. Mit 70,19 Prozent wählten sie ihren alten Bürgermeister wieder. Ein doch überraschend klares Ergebnis, hatte Neusiedl doch vier Gegenkandidaten. Tobias Brauner von den Parteifreien Bürgern Grünwald (PBG) kam auf 15,61 Prozent, Grünenkandidatin Antje Wagner auf 4,87 und SPD-Mann Achim Zeppenfeld musste sich mit 5,42 Prozent zufrieden geben. "Immerhin die Bronze-Medaille, das ist erfreulich. Die Menge der Plakate hat gesiegt", kommentiert er schmunzelnd. Eine herbe Schlappe erlitt FDP-Kandidat Michael Ritz. Lediglich 3,9 Prozent der Wählerschaft stimmte für ihn. Im Rat- und Bürgerhaus fehlte von Ritz jede Spur. "Ich wollte mich nicht unbedingt in die Höhle des Löwen begeben. Denn ich bin richtig frustriert. Wir haben uns so bemüht und positiv gearbeitet. Aber ich akzeptiere den Wählerwillen ", sagt er am Telefon.

Er war nicht der einzige an diesem Abend, dessen Laune im Keller war. Auch Brauner war enttäuscht. Er habe zwischen 20 und 25 Prozent erwartet. "Da frage ich mich schon, was ich falsch gemacht habe. So eindeutig hätte ich das Ergebnis nicht erwartet", sagt er. Ein fairer Verlierer ist er allemal. Als einer der ersten gratuliert er Neusiedl zum Sieg. Der alte und neue Bürgermeister teilt Brauners Ansicht. "Das ist mehr als eindeutig bei fünf Kandidaten. Umso mehr freut es mich natürlich. Ich glaube, dass die Wählerinnen und Wähler in der Tat sach- und themenorientierte Politik schätzen. Ich muss mich bei meinem Team, den Wählern und Mitstreitern bedanken."

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