München:Wohlorganisierter Kosmos

Herr Metitsch
(Foto: Eugen-Roland Rohn/oh)

Das Bühnenstück "Herr Metitsch" zeigt einen Messie

Pasing - Herr Metitsch ist einer, der sich die Welt auf seine Art zu eigen macht. Er sammelt, sortiert und archiviert Gegenstände, Wissen und Worte. Denn die Sprache ermöglicht es ihm, all den Gedanken in seinem Kopf sowie den äußeren Dingen eine vermittelnde Struktur zu geben. Herr Metitsch ist ein Ordnungs-Messie. Er lässt nichts unkontrolliert und baut sich seine eigene Welt. Die Autorin Karin Strauß hat dazu ein Bühnenstück entworfen und lässt Metitsch vor Publikum über sein Leben reflektieren: seinen wohlorganisierten Alltag, seine Erfahrungen und seinen Blick auf einen Lebenskosmos, der sich als überbordender Fundus aus Telefonen, Matratzen, Gießkannen, Einfällen und allerlei Grübeleien darstellt. All das gibt diesem Sonderling Sicherheit. Denn: "Das Nichts ist viel rätselhafter als das Etwas", erklärt er. "Und darüber hinaus viel bedrohlicher!" Das Ensemble der "Lichtbühne" hat den Monolog des Herrn Metitsch nun mit Doris Gruner in der Hauptrolle unter Regie von Kerstin Weiler einstudiert und zeigt das Stück vom 5. Oktober an in der Pasinger Fabrik. Für den Zuschauer bedeutet das eine Exkursion in ein absonderliches Dasein. Und vielleicht beantwortet sich damit auch für Herrn Metitsch die elementare Frage, wo man all das hintun soll, das in kein System passt.

Herr Metitsch, Pasinger Fabrik, August-Exter-Straße 1, von 5. bis 8. Oktober, 20 Uhr, von 31. Januar bis 2. Februar 2018, 20 Uhr, und von 8. bis 10. Februar 2018 zur gleichen Zeit. Karten gibt es unter 82 92 90 79 oder bei München Ticket.

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