München:Vorfahrt für den Nahverkehr

Umweltfreundlicher und stressfreier mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit? Und auch schneller? In vielen Fällen trifft das ganz und gar nicht zu. Wenn Autofahrer im Stau stecken, steht meist auch der Bus mittendrin und kommt nicht vorwärts. Wird das zur Regel, überlegt sich der eine oder andere, ob er am nächsten Tag noch mal in den Bus steigt oder doch lieber - ungeachtet sämtlicher Überlegungen zu Umweltschutz und Verkehrsbelastung der Straßen - wieder das eigene Auto nimmt und nach Alternativrouten und Schleichwegen sucht.

Der Landkreis München will jetzt gegensteuern. Mit einem Konzept zur Beschleunigung von Regionalbussen und dem zusätzlichen Einsatz von Schnellbussen soll der öffentliche Verkehr im Landkreis München noch attraktiver werden. In einem ersten Schritt wird zunächst aus verkehrsplanerischer Sicht geprüft, wo überhaupt Potenziale für Busbeschleunigungsmaßnahmen bestehen. In einem zweiten Schritt sollen dann vertiefende Untersuchungen einzelner Linien und Teilräume vorgenommen und konkrete Maßnahmen geprüft werden.

Um Bussen Vorfahrt zu gewähren, gibt es verschiedene Möglichkeiten: So kann das Schalten von Ampeln durch einen Bus beeinflusst werden, sodass der öffentliche Verkehr auf der "grünen Welle" schwimmt. Spezielle Busspuren oder -schleusen sowie der Einsatz von Buskaps im Straßenraum statt Busbuchten an den Haltestellen sind bauliche Maßnahmen, die ebenfalls zur Beschleunigung beitragen können. Unabhängig davon, welche Maßnahmenvorschläge sich konkret ergeben werden, hat der Mobilitätsausschuss des Kreistags entschieden, künftig alle Busse bei Neuausschreibungen der Verkehrsleistung mit den technischen Voraussetzungen zur Beeinflussung von Ampelanlagen ausstatten zu lassen. Von Dezember 2019 soll dass die Technik zur Beeinflussung von Ampelanlagen bei neuen Verträgen von Dezember 2019 als Standard vorgeschrieben wird.

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