Ein Computerfehler hat in der Kämmerei im Münchner Rathaus für eine peinliche Panne gesorgt: Bei 20.000 Gebühren- und Steuerzahlern sind die Forderungen der öffentlichen Hand doppelt eingezogen worden. Insgesamt sind laut einer Mitteilung der Kämmerei 4,7 Millionen Euro falsch abgebucht worden. Betroffen sind alle Forderungen, die am vergangenen Dienstag, 15. Oktober, fällig waren.
"Wir bedauern diesen Vorfall sehr und entschuldigen uns bei den Betroffenen für die entstandenen Unannehmlichkeiten", teilte Kämmerer Ernst Wolowicz mit. Er versprach, dass den betroffenen Bürgern die fehlerhaft eingezogenen Beträge "umgehend und automatisch" zurücküberwiesen werden. Das Geld solle voraussichtlich im Lauf der kommenden Woche auf den Konten eingehen.
Für die Panne macht Wolowicz den IT-Dienstleister der Stadt verantwortlich, also den Eigenbetrieb "IT@M". Die Computertechniker hätten bei einem anstehenden Update des Abrechnungssystems einen Programmierfehler gemacht, der zu den doppelten Abbuchungen geführt habe. Laut Wolowicz gab es "sofort nach Bekanntwerden" des Problems eine Besprechung mit den Technikern und Mitarbeitern der Kämmerei, bei der auch geklärt wurde, wie solche Fehler künftig vermieden werden können.
Abgesehen von dem zusätzlichen Arbeitsaufwand, den die Rückbuchungen verursachen, könnte die Panne die Stadt auch bares Geld kosten. Denn falls die Betroffenen nachweisen können, dass ihnen durch den doppelten Einzug der Forderungen Zinsnachteile entstanden sind, so wird die Stadt den Schaden ersetzen. Dafür müssen die Bürger allerdings aktiv werden und einen entsprechenden Antrag beim Kassen- und Steueramt der Stadt stellen.