München:Private Investoren präsentieren spektakuläre Konzertsaal-Pläne

München: Vor Wind und Wetter geschützt sollen unter dem Dach der Halle ideale Räume für Musik entstehen. Simulation: CAMPO Projektentwicklungsges./Jürke Architekten/KMS Blackspace

Vor Wind und Wetter geschützt sollen unter dem Dach der Halle ideale Räume für Musik entstehen. Simulation: CAMPO Projektentwicklungsges./Jürke Architekten/KMS Blackspace

  • Seit Jahren wird in München über einen zusätzlichen Konzertsaal diskutiert.
  • Die Idee, die Philharmonie am Gasteig aufwendig zu sanieren und dort einen neuen Saal zu bauen, wurde inzwischen verworfen.
  • Jetzt tauchen neue Protagonisten auf: erstmals präsentieren private Investoren Pläne.
  • Die Projekte wären spektakulär: ein Plan sähe eine Philharmonie im neuen Werksviertel am Ostbahnhof vor, der andere den Umbau der Paketposthalle im Stadtteil Neuhausen zu einer Musikstadt inklusive Konzertsaal vor.

Von Christian Krügel

In die Debatte um einen neuen Münchner Konzertsaal steigen erstmals private Investoren ein - mit zwei spektakulären Projekten. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung prüft Pfanni-Erbe Werner Eckart, eine Philharmonie in das neue Werksviertel am Ostbahnhof zu bauen. Eine Investorengruppe plant, die Paketposthalle im Stadtteil Neuhausen zu einer Musikstadt inklusive Konzertsaal umzubauen.

Wie die Paketposthalle verwandelt werden soll

In dem denkmalgeschützten Gebäude befindet sich derzeit das Münchner Briefzentrum, in dem täglich 4,5 Millionen Briefsendungen sortiert werden. 1100 Mitarbeiter arbeiten auf dem Areal. Trotzdem ist die Post AG für "Gespräche über einen möglichen Verkauf der Liegenschaft völlig offen", wie es am Freitag auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung hieß. Die Post bestätigte auch entsprechende Verhandlungen mit den möglichen Investoren, dem Münchner Projektentwickler Mathias Niemeier und dem Oberpfälzer Bauunternehmer Michael Dankerl.

Sie möchten eine Idee realisieren, die der Münchner Anwalt Josef Nachmann, die Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard und die Architekten Joachim Jürke entwickelt haben. Demnach sollen in die riesige Halle, die fast 150 Meter breit und 124 Meter lang ist, ein großer Konzertsaal mit 1900 Plätzen sowie weitere kleinere Säle, Studios, Probenräume und Restaurants gebaut werden.

In der Umgebung sollen ein Musikpark sowie Gewerbeimmobilien und Hotels entstehen. "Das Konzept ist gut. Deshalb bin ich bereit, viel Geld in eine tolle Idee zu investieren", sagte Mathias Niemeier der SZ. Voraussetzung für die Realisierung des Projektes ist aber, dass für die Post im Großraum München ein Areal für ein neues Briefzentrum gefunden wird - dafür braucht es rund 60 000 Quadratmeter Fläche.

Was der Pfanni-Erbe am Ostbahnhof plant

Das Projekt von Pfanni-Erbe Werner Eckart sieht vor, einen neuen Konzertsaal zentral in dem neuen Kultur-, Gewerbe- und Wohnviertel zu errichten, das von 2016 an auf einem früheren Fabrikgelände am Ostbahnhof entstehen wird. Fest geplant sind dort bereits mehrere Live-Bühnen sowie Theater- und Musikhallen. Ein Haus für klassische Musik passe ideal dazu, sagt Eckart: "Ich will, dass München endlich einen neuen Saal bekommt."

Nach Informationen der SZ sind sowohl Eckart als auch die Investoren für die Paketposthalle in Gesprächen mit der Staatsregierung und der Stadt München.

Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) hatte zuletzt im Landtag angekündigt, bis Mitte Juli einen Standortvorschlag zu machen. Das Kabinett solle dann noch vor der Sommerpause eine vertiefte Machbarkeitsstudie dafür beschließen.

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