München:Nützen und schützen

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Robert Wager ist neuer Sprecher der Isar-Allianz und freut sich über die Wiederentdeckung des Flusses durch die Münchner

Von Jürgen Wolfram, München

Die Isar-Allianz hat einen neuen Sprecher: Robert Wager. Der 31 Jahre alte Diplom-Biologe folgt Rolf Renner nach, der dem Dachverband verschiedener, mit dem Fluss als Naturschützer oder -nützer verbundenen Organisationen seit 1998 eine unüberhörbare Stimme gegeben hat. Robert Wager, Spezialist für Gewässerbiologie und Vegetationsökologie an der Technischen Universität, hat bereits an Gesprächsrunden von Fachbehörden und Konferenzen wie dem Forum Mittlere Isar teilgenommen . Er sieht sich primär als Koordinator unterschiedlicher Interessen - ein anspruchsvolles Anforderungsprofil in einer Allianz, in der unter anderem der Fischereiverband, der Bund Naturschutz, der Kanuverband und der Alpenverein versammelt sind.

Auf den Zusammenschluss der Isarfreunde ist Wager erstmals im Jahr 2011 bei einer Exkursion des Werkbundes gestoßen. Zu den wichtigsten Themen der nächsten Jahre für die Allianz zählt Wager die Fortsetzung der Isar-Renaturierung und die Wahrung eines stabilen Gleichgewichtes zwischen Schutz und Nutzung der Flusslandschaft. Den sommerlichen Ansturm der Münchner auf die Isarufer sieht Wager trotz gewisser Probleme für die Anwohner entspannt: Es sei "eine tolle Erfahrung, wie die Isar angenommen wird". Die Förderung von Naturerlebnissen werde sich am Ende in Form eines respektvollen Umgangs mit der Isar auszahlen. Dass es einer weiteren "Sensibilisierung" der Bevölkerung bedarf, damit die Müll- und Rauchprobleme beherrschbar bleiben, glaubt indes auch Wager. Rolf Renner appellierte in diesem Zusammenhang an die Stadt, mehr Personal aufzubieten, um den Freizeitbetrieb an der Isar in geregelte Bahnen zu lenken. Wie sein Nachfolger rief Renner ferner dazu auf, "mehr Wildnis zuzulassen", beispielsweise durch Totholz.

Mit Sorge verfolgt die Isar-Allianz, dass sich der Fischbestand "nur ungenügend" erholt. Dafür seien verschiedene Einflüsse in Kombinationswirkung verantwortlich, wie ein verfehltes Geschiebe-Management und das Fehlen einer vollständigen Durchlässigkeit. Die Isar-Allianz verweist zugleich auf Teilerfolge in den Verhandlungen mit Behörden und Kraftwerksbetreibern: "Ohne unser Engagement wäre die Renaturierung bestimmt nicht so gut geglückt."

© SZ vom 30.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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