München:München will Fahrrad-Highways ins Umland bauen

München: Die Asphaltarbeiten für die Errichtung eines Fahrradschnellwegs von Laim nach Pasing sind bereits zur Hälfte abgeschlossen.

Die Asphaltarbeiten für die Errichtung eines Fahrradschnellwegs von Laim nach Pasing sind bereits zur Hälfte abgeschlossen.

(Foto: Catherina Hess)
  • München soll ein Netz von Rad-Schnellwegen ins Umland bekommen.
  • Der Stadtrat hatte im vergangenen Jahr den "Grundsatzbeschluss Radverkehr" auf den Weg gebracht, nun soll es Machbarkeitsstudien geben.
  • Die Wege sollen sternförmig vom Stadtzentrum aus in Richtung Dachau, Kirchheim/Ebersberg, Oberhaching, Planegg/Starnberg und Fürstenfeldbruck führen.

Von Dominik Hutter

München könnte in den nächsten Jahren ein ganzes Netz an Radschnellwegen bekommen. Stadtbaurätin Elisabeth Merk will sich am kommenden Mittwoch im Planungsausschuss ein Ja für die Ausschreibung von sechs Machbarkeitsstudien holen. Die Wege sollen sternförmig vom Stadtzentrum aus in Richtung Dachau, Kirchheim/Ebersberg, Oberhaching, Planegg/Starnberg und Fürstenfeldbruck führen. Zusätzlich soll ein Planungsbüro eine tangentiale Radschnellverbindung untersuchen, also eine Direktverbindung zwischen äußeren Stadtvierteln ohne Ausrichtung auf das Zentrum. Sie ist als erster Schritt zu einem kompletten Radschnellring rund um die Innenstadt gedacht.

Mit der Ausschreibung setzt Merk um, was der Stadtrat im Dezember vergangenen Jahres im Grundsatzbeschluss Radverkehr auf den Weg gebracht hat. Bereits in Planung ist eine Radschnellverbindung zwischen Münchner Stadtzentrum und Garching/Unterschleißheim, sie ist daher nicht Teil des aktuellen Beschlusses. Die nun diskutierten Routen, für deren Verlauf es bisher nur "Korridore" gibt, sollen zügige Radtouren zwischen Stadt und Umland ermöglichen und das Fahrrad damit auch im Berufsverkehr zu einem attraktiven Verkehrsmittel machen.

Die exakte Ausgestaltung ist noch unklar, allerdings soll es sich um ein deutlich großzügigeres System handeln als das bisherige Radroutennetz. Diese Trassen sind zwar seit Jahren im ganzen Stadtgebiet grün ausgeschildert. Sie führen aber lediglich über bestehende Pfade und entsprechen nicht dem gewünschten Standard für eine Schnellverbindung. Auch im Radroutennetz gibt es bereits Tangentialverbindungen: einen Inneren und einen Äußeren Radlring, wobei Letzterer noch lückenhaft ist.

Die neuen Schnellwege sollen nun von verschiedenen Planungsbüros genauer unter die Lupe genommen werden, maximal drei je Auftragnehmer sieht die Ausschreibung vor. Da mit Kosten von mehr als 221 000 Euro zu rechnen ist, muss eine europaweite Ausschreibung stattfinden. Eine spätere Ergänzung durch weitere Radialverbindungen, Richtung Haar, Ismaning oder Germering etwa, gilt als wahrscheinlich. Ursprünglich waren 14 Korridore samt Varianten im Gespräch.

Das Planungsreferat hat aber bereits im Grundsatzbeschluss Radverkehr klargemacht, dass eine sofortige Untersuchung sämtlicher Trassen ohne Priorisierung nicht zielführend ist. Geblieben sind vorerst sechs Pilotkorridore und die Tangentialverbindung. Laut Verwaltung sind diese Trassen bereits mit den Landkreisen München, Dachau und Fürstenfeldbruck abgestimmt und dort auch erwünscht. Sie sind für die Abschnitte auf ihrem eigenen Territorium zuständig.

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