München:Lilalu unter neuer Führung

Johanniter trennen sich von Anna Seliger und Willi Wermelt

Von Sonja Niesmann

Sie waren fast zwei Jahrzehnte das Gesicht von "Lilalu" - jetzt haben sich die Johanniter von Anna Seliger und Willi Wermelt getrennt. Zum 31. Oktober ist den beiden betriebsbedingt gekündigt worden. Das "Sachgebiet Lilalu" - Wermelt war für Logistik/Events, Seliger für die Pädagogik verantwortlich - habe nun keine eigene Leitung mehr, sondern sei direkt dem Vorstand unterstellt, erklärt Johanniter-Pressesprecher Gerhard Bieber. Am Angebot der zirzensischen Ferienbetreuung soll sich nichts ändern. "Wir haben ein tolles qualifiziertes Team, das die Workshop-Angebote und auch die Ganztagsangebote für Schulen unverändert weiter führen wird", verspricht Bieber. Lilalu ist bei Kindern wie Eltern ausgesprochen beliebt. Etwa 5000 Kinder besuchen jährlich die Theater-, Zirkus-, Musik und Kinoworkshops in den Ferien.

Von 1997 an bauten Seliger, die das Projekt erfunden hat, und Wermelt Lilalu in München, später auch in anderen Städten auf. Das Projekt wuchs und wuchs und geriet schließlich in heftige Turbulenzen. Mit mehr als 400 000 Euro Schulden musste der Verein Anfang 2012 Insolvenz anmelden. Doch es fand sich ein neuer Träger: Die Johanniter-Unfallhilfe übernahm Lilalu zum 1. Mai 2012 und beschäftigte die beiden bisherigen Verantwortlichen weiter. Es habe zwar in den vergangenen dreieinhalb Jahren "Schwierigkeiten, sich aneinander zu gewöhnen" gegeben, sagt Wermelt - doch die Kündigung, "zwei Tage nach unserem erfolgreichen Sommerspektakel", sei doch sehr unerwartet gekommen. Seliger, früher beim Stadtjugendamt beschäftigt, hatte ein Rückkehrrecht, sie arbeitet nun im Referat für Bildung und Sport. Der 58-jährige Wermelt, vor der Lilalu-Zeit Mitbegründer des Erdinger "Sinnflut"-Festivals, dann technischer Direktor des Tollwood-Festivals, dann technischer Leiter in der Muffathalle, ist "Wieder-Selbständiger", wie er sagt.

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