Die Städtebauförderung hat das Bild mehrerer Münchner Stadtbezirke in den vergangenen Jahren entscheidend mitgeprägt. Im Rahmen dieser Gemeinschaftsinitiative von Bund, Ländern und Gemeinden wurden und werden ganze Quartiere nachhaltig saniert. Um über Ziele, Strategien und konkrete Projekte zu informieren und die Bürger zu motivieren, sich aktiv in den Prozess der Stadtsanierung einzubringen, findet am Samstag, 9. Mai, bundesweit zum ersten Mal der "Tag der Städtebauförderung" statt.
Am Wert dieser Veranstaltung hat Stadtbaurätin Elisabeth Merk nicht den geringsten Zweifel. Im Gegenteil, die Städtebauförderung habe eine "echte Erfolgsgeschichte" geschrieben. Sie trage wesentlich dazu bei, ganze Stadtquartiere zukunftsfähig zu halten, so Merk. Das wolle man mit dem Aktionstag der Bevölkerung nahebringen.
Ähnlich äußerten sich bei der Pressekonferenz am Donnerstag im Rathaus auch der Leitende Baudirektor Hubert Schmid von der Regierung von Oberbayern und Ulf Millauer, Geschäftsführer der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS). Schmid lobte die abgeschlossenen Projekte in Haidhausen und im Westend geradezu als Musterbeispiele gelungener Städtebauförderung. Zugleich betonte er, dass das Programm ebenso bedeutsam für die ländlichen Regionen sei. Bund und Freistaat investierten 2014 alleine in Oberbayern mehr als 30 Millionen Euro; 2015 rechne er mit einer ähnlich hohen Summe. Die erhöhe sich dann immer noch um die von den Kommunen geforderte 40-prozentige Eigenbeteiligung.
Auf die Weise sind laut Schmid in den 43 Jahren Städtebauförderung rund 1,2 Milliarden Euro in 220 der insgesamt 500 oberbayerischen Gemeinden investiert worden. Wobei diese Gelder nicht mit der Gießkanne verteilt, sondern gezielt für Einzelprojekte ausgegeben wurden. Was im Idealfall oft auch wie eine Initialzündung für weitergehendes privates Engagement wirke. Das erhofft man sich auch bei der MGS von dem Aktionstag, der unter dem Motto "Treffpunkt München" steht. Als größter Sanierungsträger sei man froh, dabei zu sein, sagte Ulf Millauer. Man wolle den Bürgern zeigen, was bisher geleistet wurde, und sie zum Mitmachen ermuntern. "Die Städtebauförderung lebt von dieser Gemeinsamkeit", betont der MGS-Geschäftsführer.
Die eingangs zitierte "Erfolgsgeschichte" würde Merk offenbar gerne fortschreiben. Ohne bereits Details nennen zu können, bestätigte sie, dass man sich in ihrem Haus bereits Gedanken über zwei neue Sanierungsgebiete mache. Immerhin ließ sich Merk entlocken, dass man Gebäude aus den Sechziger- und Siebzigerjahren ins Auge fasse und es schwerpunktmäßig um Möglichkeiten energetischer Sanierung gehen solle.
Am kommenden Samstag aber geht es noch darum, was bis heute mit Hilfe der Städtebauförderung in Neuaubing-Westkreuz, Pasing, Westend, Ramersdorf/Berg am Laim und Trudering geschafft wurde. Und auch in Giesing wird der Tag mit einem vielseitigen Programm begangen. Der für den Stadtbezirk 17 Obergiesing-Fasangarten entscheidende Beschluss datiert aus dem Juli 2005. Damals hatte die Vollversammlung des Stadtrates entschieden, einen Teil von Giesing als Sanierungsgebiet "Tegernseer Landstraße/Chiemgaustraße" festzulegen und in das Förderprogramm "Soziale Stadt" aufzunehmen.
Viele Projekte in den Bereichen Städtebau, Grün- und Freiflächenversorgung, Wirtschaft und Gewerbe, Soziales, Stadtteilleben und Stadtteilkultur sind seitdem verwirklicht worden. Als Beispiele mögen hier der Erhalt historischer Kleinhäuser in der Feldmüllersiedlung oder die Gestaltung des Weißenseeparks genügen.
Lauter gute Gründe also, zwischen 12 und 18 Uhr am Giesinger Grünspitz - Ecke Tegernseer Landstraße/Martin-Luther-Straße - beim Aktionstag mitzumachen, zu dem das örtliche Quartiersmanagement einlädt. Als besondere Programmpunkte stechen dabei die Ideenwerkstatt zur künftigen Nutzung des Grünspitzes sowie die Führung durch das Stadtteilzentrum heraus.
Detaillierte Informationen rund um den "Tag der Städtebauförderung" gibt es in einem Flyer, der verteilt wird, sowie beim Quartiersmanagement: Stadtteilladen Giesing, Tegernseer Landstraße 113, Telefon: 46 134 999, E-Mail: info@stadtteilladen-giesing.de. Die Details zu allen Veranstaltungen, auch in den anderen Stadtteilen, sind überdies auf der Homepage der Stadt abrufbar.