München in Schwarz-Weiß:Als auf dem Marienplatz noch Autos fuhren

Bolzen auf dem Viktualienmarkt und Bierpreise, von denen man heute nur träumen kann: Ein Bildband zeigt, wie das Leben im München der sechziger Jahre war. Mit wilden Feiern und wütenden Protesten. Eine Reise in die Vergangenheit.

1 / 9

München in Schwarz-Weiß:Marienplatz

Leben in München - Michael Fackelmann

Quelle: Michael Fackelmann

Bolzen auf dem Viktualienmarkt und Bierpreise, von denen man heute nur träumen kann: Ein Bildband zeigt, wie das Leben im München der 60er-Jahre war. Mit wilden Feiern und wütenden Protesten. Eine Reise in die Vergangenheit.

Heute ist der Marienplatz der zentrale Punkt in Münchens Fußgängerzone. Mehrmals täglich sammeln sich Touristenscharen vor dem Rathaus, um das berühmte Glockenspiel zu sehen. Der Fotograf Michael Fackelmann hatte vom Turm des Alten Peter aus zwar freie Sicht auf den Platz, doch wer unten stand, musste damals noch gut auf den Verkehr aufpassen. Erst Ende der 60er Jahre begann der Umbau des Marienplatzes, seitdem gehört er den Fußgängern.

2 / 9

München in Schwarz-Weiß:Karlsplatz/ Stachus

Leben in München - Michael Fackelmann

Quelle: Michael Fackelmann

"Da geht's ja zu wie am Stachus!" - Diesen Spruch hat vermutlich jeder Bayer schon einmal gehört, wenn irgendwo besonders viel los war. Man versteht auch gleich, woher der Satz kommt, wen mann selbst am Stachus steht. Tag und Nacht ist hier was los - seit mindestens 50 Jahren schon, wie auf diesem Bild zu sehen ist. Woher der Name "Stachus" kommt? Vom Wirt Mathias Eustachius Föderl, genannt Eustachi, der im Jahr 1728 dort ansässig war, wo heute der Kaufhof steht, an der Ecke Sonnenstraße / Bayerstraße. Er schenkte dort und in dem dazugehörigen Garten Bier aus - und die Gastwirtschaft trug den Namen Stachus.

3 / 9

Leben in München - Michael Fackelmann

Quelle: Michael Fackelmann

Schon als Michael Fackelmann 1961 von Hamburg in den Süden zog war dieser Ort eine Münchner Institution: der Viktualienmarkt mit seinen Obst- und Gemüseständen und Spezialitäten aus aller Welt. Damals sei die Auswahl an Lebensmitteln allerdings noch viel kleiner gewesen, berichtet der Fotograf in seinem Bildband Leben in München. "Das Angebot war nicht so luxuriös und der Klang des Münchnerischen häufig zu hören."

4 / 9

München in Schwarz-Weiß:Einkehr am Kleinhesseloher See

Leben in München - Michael Fackelmann

Quelle: Michael Fackelmann

Damals wie heute ein perfekter Ort zum Entspannen: die Einkehr am Kleinhesseloher See. Ein bisschen wehmütig könnte man allerdings werden, wenn man einen Blick auf die Preistafel aus den 60er Jahren wirft. Die Halbe Bier gab's für 91 Pfennige, für Kaffee musste der Besucher 1,36 Mark hinlegen.

5 / 9

München in Schwarz-Weiß:Auer Dult

Leben in München - Michael Fackelmann

Quelle: Michael Fackelmann

Das Warenangebot auf der Auer Dult reicht von Antiquitäten bis hin zu Haushaltswaren - daran hat sich in den vergangenen 50 Jahren nichts geändert. Bekannt ist die Dult auch für das große Angebot an handgefertigten Töpferwaren und Geschirr in allen Farben und Formen.

In der Neuheitengasse werden bis heute Haushaltswunder und Kuriositäten angeboten - wie originell Fleckenmittel oder Gurkenhobel tatsächlich sind, ist fraglich. Aber wenn sie angepriesen werden, ist das beste Unterhaltung. Und so kamen die Münchner schon damals zum Kaufen, Naschen oder einfach nur zum Schauen.

6 / 9

München in Schwarz-Weiß:Schrannenhalle

Leben in München - Michael Fackelmann

Quelle: Michael Fackelmann

Kennen Sie diese Ecke des Viktualienmarktes? In den 60er Jahren war dieser Ort noch ein großer Bolzplatz, seit 2005 steht dort die Münchner Schrannenhalle. 

Die Geschichte des Gebäudes reicht zurück bis zu König Maximilian II. Der ließ die spektakuläre 430 Meter lange Halle für die Kornhändler der Stadt in der Rekordzeit von nur zwei Jahren bauen. 1853 eröffnete die Markthalle, doch der wirtschaftliche Erfolg stellte sich nicht ein. Die Hälfte des Gebäudes wurde deshalb abmontiert, der Rest brannte im Jahr 1932 völlig nieder.

Erst als 50 Jahre später die abmontierten Teile der Markthalle entdeckt wurden, beschlossen die Münchner Stadträte, die Schranne wieder auf dem ursprünglichen Platz aufbauen zu lassen. Im Jahr 2005 war die Eröffnungsfeier, doch wieder lief es schlecht. Seit dem Herbst 2011 versuchen es die Betreiber nun mit einem neuen Konzept. Die Schranne bleibt also vorerst da, wo sie ist - zum Fußballspielen müssen sich die Jungs schon längst andere Plätze suchen. 

7 / 9

München in Schwarz-Weiß:Theresienwiese

Leben in München - Michael Fackelmann

Quelle: Michael Fackelmann

Ein Meer aus Autos und mittendrin Tribünen für Hunderte Zuschauer: Regelmäßig pilgern Besucher auf die 42 Hektar große Theresienwiese - zu Flohmärkten oder Zirkusvorstellungen, um auf das Frühlingsfest, das Winter-Tollwood oder die größte Veranstaltung, das Oktoberfest, zu gehen.

8 / 9

München in Schwarz-Weiß:Odeonsplatz

Leben in München - Michael Fackelmann

Quelle: Michael Fackelmann

Eine turbulente Zeit brach an, als in den 60er Jahren die Studentenproteste anfingen. Bei vielen Demonstrationen oder Kundgebungen - wie hier auf dem Odeonsplatz - war der Fotograf dabei.

9 / 9

München in Schwarz-Weiß:München in Schwarz-Weiß

Leben in München - Michael Fackelmann

Quelle: Michael Fackelmann

Leben in München - Fotos aus den frühen 60-er Jahren heißt der Bildband in dem Michael Fackelmann Impressionen von damals präsentiert. Das Buch ist im terra magica Verlag erschienen und kostet 24,99 Euro.

© Süddeutsche.de/infu
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: