München:Hohlmeier tritt als CSU-Chefin zurück

Eigentlich war der Rückzug für September angekündigt. Doch nach den Turbulenzen um angebliche Enthüllungsdrohungen ging plötzlich alles ganz schnell: Monika Hohlmeier steht ab sofort nicht mehr an der Spitze der Münchner CSU.

Bei der Münchner CSU überschlagen sich die Ereignisse: Die bayerische Kultusministerin und Strauß-Tochter Monika Hohlmeier gibt ihr Amt an der Spitze der Münchner CSU nun doch mit sofortiger Wirkung ab. Das hat die Tochter des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß am Freitag in München mitgeteilt.

(Foto: Foto: ddp)

Nach massiver Kritik an ihrem Verhalten gegenüber Parteifreunden hatte Hohlmeier ihr Amt als Münchner CSU-Chefin eigentlich erst im Herbst zur Verfügung stellen wollen.

Der Vorstand der Stadtpartei nominierte am Freitag einstimmig den CSU-Landtagsabgeordneten Otmar Bernhard als Nachfolger. Hohlmeier sagte, sie habe nach dem klaren Votum vorgeschlagen, Bernhard die operativen Geschäfte sofort zu übertragen.

Das Zerwürfnis zwischen Hohlmeier und ihren Parteifreunden war nach Angaben der scheidenden Bezirkschefin bei der Sitzung kein Thema. "Wir haben uns zusammen gesetzt und miteinander die Sache für erledigt erklärt", sagte sie. Bernhard erklärte, über die Auseinandeersetzung vom vergangenen Freitag sei nicht gesprochen worden. "Wir sollten jetzt die Vergangenheit hinter uns lassen und in die Zukunft blicken."

Einstimmig wurde auch ein Parteiausschlussverfahren gegen den Landtagsabgeordneten Joachim Haedke beschlossen, der als Drahtzieher in der Affäre um gekaufte Mitglieder gilt.

Haedke hatte am Donnerstag selbst seinen Ausschluss beantragt, um sich dem Bezirksschiedsgericht zu stellen. Der Bezirksvorstand hatte ihn bereits für fünf Jahre von allen Parteiämtern ausgeschlossen.

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