Im Mordfall Aline K., deren Leiche nach wochenlanger Suche in einer Kellerruine auf einem verwilderten Grundstück in Lochhausen gefunden wurde, hat die Staatsanwaltschaft München I Anklage erhoben. Dem letzten Lebensgefährten der 30-Jährigen, Michael P., wird heimtückischer Mord aus niederen Beweggründen vorgeworfen. Der Mann habe einem psychiatrischen Sachverständigen gegenüber die Tat gestanden, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch.
Aline K. wollte sich den Ermittlungen zufolge von ihrem Freund trennen. Am Abend des 8. Oktober 2015 kam es in der gemeinsamen Wohnung des Paares in der Kafkastraße in Neuperlach zu einem heftigen Streit. Der 29-jährige Wachmann P. verdächtigte angeblich Aline K., ein Verhältnis mit einem Arbeitskollegen zu haben. Während der Auseinandersetzung soll P. das Opfer am Hals gepackt und erwürgt haben.
Ständige Überwachung ist bei Handys ein Grundprinzip. Im Fall der in München ermordeten Aline K. halfen der Polizei vor allem zwei Mobiltelefone weiter.
Danach schaffte er die Leiche aus der Wohnung und lud sie in den Kofferraum seines Wagens in der Tiefgarage. Wie die Auswertung seiner Handydaten ergab, suchte er noch in der Nacht nach einem geeigneten Ort, um die Leiche zu verstecken. Er steuerte einen Weiher an und dann das Grundstück, auf dem er in Kindertagen mit einem Freund gespielt hatte. Dieser Freund erinnerte sich an die Örtlichkeit, als er vom Verschwinden Aline K.s erfuhr und informierte die Polizei. Drei Wochen nach der mutmaßlichen Tat entdeckten Polizisten die Tote in der Kellerruine.
Michael P. soll noch versucht haben, falsche Fährten zu legen. So schickte er laut Anklage vom Handy des Opfers Nachrichten an sich selbst, um vorzutäuschen, sie sei aus freien Stücken verschwunden. Auch legte er ihre Handtasche auf einem Supermarktparkplatz in Freising ab. Wie die Polizei herausfand, hatte P. die ganze Zeit Aline K.s Handy bei sich.