München:Eingeschränkte Sozialarbeit

"Regsam" bekommt mehr Geld, aber weniger als gefordert

Auch das öffentlich vernehmbare Aufbegehren hat dem Regsam-Team nichts genutzt. Die Moderatoren des Sozialnetzwerks, die sich die Regionalisierung sozialer Arbeit in München vorgenommen haben, bekommen zwar künftig mehr Geld. Es bleibt aber bei der von Sozialreferentin Brigitte Meier vorgeschlagenen Aufstockung des Etats um 80 000 Euro. Das Regsam-Team unter Führung von Martina Hartmann hatte nahezu die vierfache Summe gefordert - weil die Aufgaben nach Auffassung der Sozialarbeiter wesentlich stärker gewachsen sind, als es die Etatausweitung widerspiegelt.

Dem hat sich der Stadtrat allerdings nicht angeschlossen. Der Sozial- sowie der Kinder- und Jugendhilfeausschuss votierten am Dienstag für die Referentenvorlage - also die günstigere Lösung. Damit beträgt der Regsam-Jahresetat von 2016 an 658 000 Euro. Mit dem Geld wird Schwerpunktarbeit in ausgesuchten Vierteln geleistet, werden Akteure im sozialen Bereich in allen Stadtbezirken miteinander vernetzt, werden Flüchtlinge und Wohnungslose betreut. Regsam-Geschäftsführerin Martina Hartmann warnte angesichts der geplanten finanziellen Ausstattung am Rande der politischen Debatte davor, dass die gewünschte intensive Sozialarbeit im erhofften und erwarteten Umfang vermutlich nicht mehr zu leisten sein werde.

Daraufhin wurde die Beschlussvorlage zwar zunächst in der Stadtratssitzung Mitte Juni abgesetzt. Letztlich aber schlossen sich den Argumenten Hartmanns nur Grüne und Linke an. Formal muss das Papier zwar noch die Stadtrats-Vollversammlung bestätigen. Doch gab es ernsthaften Dissens der Ausschussmitglieder nur zu einer Randnotiz in einem Änderungsantrag der Grünen/Rosa Liste: Ob die befristete Stelle, die sich besonders um Flüchtlinge und Wohnungslose kümmert, von 2019 an unbefristet weitergeführt wird, muss nun das Plenum beschließen.

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