München:Eine Nummer größer

Das Unterföhringer Gymnasium soll 2018 fünfzügig starten

Das 17. Gymnasium im Landkreis München wird zu den größeren seiner Art gehören - und wohl auch für Schüler aus der Landeshauptstadt interessant sein. Gegen die Stimmen der SPD-Kreisräte Alexander Greulich und Wolfgang Panzer sowie Günter Heyland und Florian Ernstberger von den Freien Wählern hat der Ausschuss für Bauen und Schulen des Landkreises gebilligt, dass die bis zu 74 Millionen Euro teure, neue Schule in der Mediengemeinde zum Schuljahr 2018/19 mit fünf fünften Klassen starten kann - so wie es der Unterföhringer Gemeinderat will. Allerdings hat der Ausschuss ebenfalls beschlossen, dass zukünftig nicht mehr als 1300 Schüler das neue Gymnasium besuchen sollen.

Wenn es um neue Gymnasien im Landkreis geht, tobt derzeit ein Grundsatzstreit: Wie groß soll und darf eine Schule werden? Im Kreisrat wurde bei der Debatte über die Ausgestaltung des Unterföhringer Gymnasiums ein zweiter Grundsatzstreit deutlich: Darf der Landkreis das Votum einer Kommune in einer Frage, die sie betrifft, ignorieren? Vor allem dann, wenn die Kommune, wie vertraglich vereinbart wurde, beim Neubau zwei Drittel der Kosten zu tragen hat?

Landrat Christoph Göbel (CSU) vertritt eine sehr eindeutige Haltung: "Die Gemeinde ist der Sachaufwandsträger. Und das dortige Gremium hat einen Beschluss gefasst. Den können wir nicht ignorieren." Die Gemeinde Unterföhring hat sich, entgegen der ursprünglichen Planung, auch vor dem Hintergrund der Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums für die größere Variante entschieden. Aber nicht nur. Denn insbesondere in der Mediengemeinde spielt die prognostizierte Struktur der künftigen Schüler eine Rolle. Erstens besagt der derzeit geltende Schulbedarfsplan, dass das Gymnasium im Jahr 2035 sogar mehr als 1600 Schüler besuchen könnten - was der Landkreis mit seinem Beschluss verhindern will. Zweitens werden deutlich mehr Schüler aus München das Gymnasium besuchen als Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis, bis zu zwei Drittel könnten es sein. Das ist beim Ernst-Mach-Gymnasium in Haar schon der Fall. Derzeit gehen mehr Schüler aus dem Landkreis in München auf die Gymnasien als umgekehrt - etwa 300. Allerdings könnte sich diese Entwicklung bald umkehren. Denn die Schulbauoffensive des Landkreises zeigt Wirkung.

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