München:Die Diakonia expandiert

Das evangelische Hilfswerk braucht mehr Platz, auch wegen der vielen Kleiderspenden für die ankommenden Flüchtlinge

Von Anita Naujokat

Bürger aus dem Münchner Osten müssen nicht mehr durch die halbe Stadt kurven, wenn sie Kleidung für Flüchtlinge an das Sozialwerk Diakonia spenden wollen. Im April eröffnet das vor zwanzig Jahren von der Inneren Mission und dem evangelisch-lutherischen Dekanat gegründete Hilfswerk zu seinen Läden in der Innenstadt und dem Gebrauchtwarenkaufhaus am Stammsitz in Moosach einen zusätzlichen Standort am Stahlgruberring 8 in Trudering.

Dorthin zieht die Diakonia sowohl mit der Textil-Sortierung als auch mit ihrem Fuhrpark. Auch der Malerfachbetrieb und das Tiptop-Box-Unternehmen für leere Tonerkartuschen und Tintenpatronen werden von der Gollierstraße in das Industriegebäude übersiedeln. 2000 Quadratmeter hat die Diakonia dafür angemietet. Von Montag, 13. April, an können Bürger dort auch Spenden wie Kleidung und gut erhaltene Haushaltssachen abgeben.

Bisher war der Hauptstützpunkt für Sortierung und Fuhrpark der Diakonia im Stammhaus an der Dachauer Straße. Das Secondhand-Kaufhaus wird dort auch bleiben. Außerdem können die Bürger dort weiterhin ihre Spenden abgeben. Doch nicht zuletzt wegen der vielen nötigen Kleiderspenden für die ankommenden Flüchtlinge brauchte die Diakonia mehr Platz und musste expandieren.

Mit den Spenden finanziert der Beschäftigungs- und Integrationsbetrieb Arbeitsplätze für Menschen in schwierigen Lebenslagen - in Trudering werden es laut Geschäftsführer Dieter Sommer allein 80 sein. Die gemeinnützige GmbH, die insgesamt 400 Kräfte beschäftigt, gibt arbeitslosen Menschen nicht nur die Chance auf einen befristeten Arbeitsplatz, sondern qualifiziert sie zusätzlich für den normalen Arbeitsmarkt oder schult sie um. Sie kümmert sich um ausgemusterte Akademiker, Arbeiter, Gesellen, Meister, die sich auf neue Berufe einlassen müssen, Beeinträchtigte und Menschen mit persönlichen Handicaps, die eine neue Perspektive suchen und brauchen. Seit dem vergangenen Jahr ist die Diakonia auch für die Kleiderausgabe in der Bayernkaserne und in den anderen Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in München zuständig.

Im Juni eröffnet die Diakonia am Stahlgruberring zudem ein kleines Geschäft für gebrauchte Kleidung, Hausrat und Bücher. Die Spendenannahme hat vom 13. April an montags bis mittwochs und freitags von 9 bis 16 Uhr, donnerstags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet.

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