Der Medienrummel war gewaltig, als MTV einen Tag vor der Preisverleihung zur Pressekonferenz lud. Rund 150 Journalisten warteten am Mittwoch im Münchner Rathaus auf den Auftritt der Stars. Vor allem der Moderator der diesjährigen Show, der amerikanische Rapper Snoop Dogg, ließ lange auf sich warten.
Das Hotelzimmer ist zu klein und einen Frisör kann er auch nicht finden: Wyclef Jean im Video über die Nöte und die Bedürfnisse eines Hip-Hop-Stars vor der Verleihung der MTV European Music Awards und die Foo Fighters mit ihrem Gesundheitstipp für junge Bands.
Dann kam er, in einem plüschigen, braunen Trainingsanzug mit einer Art Badekappe auf dem Kopf. Anfangs wirkte er noch abwesend, erst mit der Zeit taute er etwas auf. "Ich werde ihnen alles geben, was ich kann", sagte er im Hinblick auf seinen Moderatorenjob. Die Frage, ob er bei der Show in bayerischen Lederhosen auftreten wird, ließ Snoop jedoch ungeklärt. Gewöhnt hat er sich an die Landestracht nach einem Fotoshooting für die Werbekampagne zu den Awards inzwischen. "Am Anfang war ich etwas verwirrt, bis ich herausgefunden habe, wie man die trägt", berichtete er.
Bestens gelaunt präsentierte sich Wyclef Jean den Journalisten. Der Gründer der Fugees wird die Internet-Übertragung der MTV Awards moderieren. "Ich werde die Stars alles fragen, was ich will", kündigte er selbstbewusst an. Sein größtes Problem in München sei sein kleines Hotelzimmer, klagte der Sänger scherzend. Das Zimmer habe zwei getrennte schmale Betten und sei so klein, dass er nicht einmal aufrecht Duschen könne. Und für ein Groupie hätte er auch nicht genug Platz.
Nicht nur als Künstler auf der Bühne, sondern auch als Co-Moderatoren werden die Rockmusiker Dave Grohl und Taylor Hawkins von den Foo Fighters aktiv. Er würde gern mal mit Tennisidol Boris Becker einen heben, sagte Grohl. Becker ist als einer der Laudatoren angekündigt.
Die Übertragung der MTV Awards werden schätzungsweise 1,5 Milliarden Menschen in 160 Ländern verfolgen. Über die meisten Preise entscheiden die Musikfans selbst per Abstimmung im Internet oder über Handy. Neu ist in diesem Jahr der Preis "New Sounds of Europe", für den je eine Band aus Estland, Rumänien und der Türkei ins Rennen gehen.
