MTV Awards After-Show-Partys:Willst du mein Rockstar sein?

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Während in der Olympiahalle die Stars nur mit Fernglas zu sehen waren, konnte man auf den Aftershow-Parties mit Promis auf Tuchfühlung gehen.

Beate Wild, Ruth Schneeberger und Carolin Gasteiger, Video: M. Kammermayer

Je später die Stunde, desto schöner die Gäste. Diese Weisheit stellte sich Donnerstagnacht wieder einmal als richtig heraus. Die coolen Partys gingen erst los, nachdem die offizielle Show vorbei war. Nach der Verleihung der MTV Awards in München gaben sich die Stars auf diversen After-Show-Partys die Ehre.

Sarah Connor bei der Sony BMG After Show Party. (Foto: Foto: Beate Wild)

Ein Highlight war die Party des Labels Sony BMG. Es tauchten zwar nicht alle Stars auf, die angekündigt waren, aber die, die da waren, reichten aus, um die Nacht so richtig zu rocken.

Als erste Showgröße erschien Avril Lavigne. Die kanadische Popsängerin war die große Gewinnerin des Abends. Die 23-jährige Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin war zuvor nicht nur zur besten Solokünstlerin gewählt worden, sondern nahm auch für ihren Titel "Girlfriend" die Auszeichnung für den besten Song in Empfang. Leider stattete sie der Party ihrer Plattenfirma Sony BMG nur einen kurzen Besuch ab. Bevor es richtig losging, verschwand Mrs. Lavigne schon wieder in ihr Hotel.

Dafür feierten die Rocker von den Foo Fighters die ganze Nacht lang im Münchner Kesselhaus. Sänger Dave Grohl und Schlagzeuger Taylor Hawkins waren zuvor auf der Preisverleihung als Ko-Moderatoren in Aktion getreten. Auf der Party machten sie es sich in ihrer VIP-Ecke bequem.

Die Live-Unterhaltung der Nacht übernahm Wyclef Jean. Der amerikanische Musiker rockte unglaubliche drei Stunden lang die Sony-BMG-Party. Bestens gelaunt und ohne jegliche Ermüdungserscheinungen gab der Gründer der Fugees alle seine Hits zum Besten. Mit der Ansage "I want to crash the club, get crazy!" feuerte Wyclef das Publikum an, das es sich nicht nehmen ließ und tanzte und feierte, was das Zeug hielt.

Zu späterer Stunde kam als Überraschungsgast Shaggy auf die Bühne. Der jamaikanische Reggae-Musiker heizte zusammen mit Wyclef den Münchner Party-Gästen so richtig ein. Ausgelassen feierte außerdem die deutsche Popsängerin Sarah Connor, die ohne ihren Musiker-Ehemann Marc Terenzi erschienen war.

In der Reithalle

Weitere Promis waren in der Reithalle zu beobachten, wo Universal Music und Interscope Records zur After-Show-Party geladen hatten. Wladimir Klitschko, der kurz zuvor noch auf der MTV-Bühne in der Olympiahalle einen Preis an Bushido übergeben hatte, strahlte nun auf dem nächtlichen roten Teppich mit dem nicht ganz unumstrittenen Preisträger Bushido, mit will.i.am von den Black Eyed Peas, Sängerin Kelis, Tokio Hotel, Mousse T., angeblich auch mit Moderator Snoop Doggy Dogg und weiteren Promis, die rote Teppiche gewohnt sind, um die Wette.

Bis es allerdings richtig los ging mit der Party, dauerte es durchaus ein paar Stündchen, was möglicherweise an einem neuartigen Getränk lag, das hier ausgeschenkt wurde: "Chillme" ist der Gegensatz zu herkömmlichen Partygetränken, die üblicherweise aufputschen sollen. Es soll beruhigen und dafür sorgen, dass "man runterkommt."

Ob dies das richtige Partygetränk ist, wird sich noch zeigen - jedenfalls sorgte nebenbei völlig MTV-untypische Musik wie die von Prince und den Guns'n'Roses dafür, dass hier erst mal nur herumgestanden, nicht getanzt und eher beobachtet wurde. Dazu wurden Plätzchen aus Omas Keksdose geknabbert, beziehungsweise die von Sponsor und Keks-König Hermann Bühlbecker, der seine Produkte nicht durch Werbung, sondern durch Partys an den Mann bringt. 80er-Songs, beruhigende Drinks und Kekse - die schnellen Jahre scheinen vorbei zu sein.

Nach dem Live-Act von will.i.am und Kelis, und allerspätestens nach ihrem gemeinsamen Hit "Baby Love", ließen sich allerdings weder Promis, noch solche, die es werden wollten, die Laune am Tanzen nehmen. So, dass die Party an Allerheiligen doch noch fast wild wurde, weitere Prominente von anderen Partys eintrudelten und zumindest in den späten Morgenstunden ausgelassen gefeiert wurde.

Im P1

Auch der Nobel-Club P1 ließ es sich nicht nehmen, zur "While The Awards Viewing Party" zu laden. Mit Viewing war aber eher das Publikum gemeint, das zum großen Teil selbst auf der "echt langweiligen" Verleihung war. Und jetzt endlich richtig feiern konnte.

Nach einigen Stunden wurde zwar gemunkelt, Boris Becker sei "mal durchgegangen". Ansonsten blieb der Club aber die meiste Zeit ungewöhnlich promifrei. Manch Anwesender litt anscheinend auch an einer Überdosis Award-Flair und heftete sich aus reinem Selbstschutz "MTV is killing me" aufs Jacket.

Partystimmung kam trotzdem auf, man feierte ausgelassen. Irgendwann tauchte dann doch Jan Delay im Getümmel auf. Der Hip-Hop-Star und DJ, der auf dem roten Teppich noch großmütig akzeptiert hatte, wohl nie eine Auszeichnung zu erhalten, verließ die Party aber genauso schnell wie er gekommen war. Das P1-Publikum will eben lieber unter sich bleiben.

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