Knapp zwei Wochen nach dem Mord an der 31 Jahre alten Verlagsangestellten Katrin M. hat die Kriminalpolizei weiterhin keinen konkreten Ermittlungsansatz. Die Fahndungsgruppe sei inzwischen auf 25 Beamte aufgestockt worden, sagte Markus Kraus, Chef der Mordkommission, auch ein Profiler wurde eingeschaltet. Allein in der Kriminaltechnik würden momentan 1200 Spuren ausgewertet.
Die Münchnerin war am Abend des 4. Januar im Eingang ihres nur 700 Meter von der U-Bahn-Haltestelle Aidenbachstraße entfernten Hauses mit 18 Messerstichen getötet worden. 30 Hinweise aus der Bevölkerung sind bei der Polizei eingegangen. "Es ist nach aktuellem Stand keiner dabei, der uns weiterhilft", sagte Kraus.
Die Fahnder konzentrieren sich weiter auf Ermittlungen im Umfeld des Opfers. Auch in der sächsischen Heimat sind die Beamten aktiv. Kraus: "Wir sind in Bautzen, Dresden und Leipzig und befragen Freunde und Bekannte." Im Umkreis des Tatorts in Sendling öffneten die Beamten rund 500 Gullydeckel, um den Messergriff der Tatwaffe zu finden - vergeblich. Der Griff war während der Tat abgebrochen, die Klinge wird beim Landeskriminalamt untersucht.
Die Obduktion habe keine Hinweise auf ein Sexualdelikt ergeben, sagte Kraus. Es gebe auch keine Anzeichen für einen sogenannten Modustäter, also jemanden, der etwa wegen Sexualdelikten bereits auffällig gewesen sei und nun getötet habe. "Die Frage, ob es eine Beziehungstat war, kann ich nicht beantworten", sagte Kraus. Es könne auch sein, dass der Täter sein Opfer zufällig ausgewählt habe.