Moosach:Zusatzschilder erklären drei Straßennamen

An drei Moosacher Straßen, die nach NS-Verfolgten benannt sind, werden Erläuterungsschilder angebracht. Die kurzen Texte dafür erarbeitete das Kommunalreferat zusammen mit dem Stadtarchiv, der Bezirksausschuss stimmte am Montagabend zu. Beim Philosophen und Soziologen Theodor W. Adorno, der 1934 wegen seiner jüdischen Herkunft nach Großbritannien und später in die USA emigrierte, hatte das Gremium aber noch eine Ergänzung: Adorno war nach seiner Rückkehr Direktor des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt, und die Moosacher möchten, dass am Adornoweg dafür auch eine Zeitangabe zu lesen ist. Erklärungsschilder werden außerdem am Paula-Ludwig-Weg und am Werner-Friedmann-Bogen angebracht. Die Schriftstellerin Paula Ludwig, die für deutsche Juden eintrat, floh 1938 über die Schweiz nach Brasilien. 1962 wurde sie mit dem Georg-Trakl-Preis für Lyrik ausgezeichnet. Werner Friedmann wurde 1933 politisch verfolgt. Nach dem Krieg war er Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, er gründete die Abendzeitung sowie das Werner-Friedmann-Institut, die heutige Deutsche Journalistenschule in München.

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