Moosach:Skater suchen Ort zum Überwintern

Verein will stillgelegten Olympia-Bahnhof nutzen

Von Anita Naujokat, Moosach

In den stillgelegten Olympia-Bahnhof könnte etwas Leben kommen. Der Verein Skateboarding München will mit Unterstützung des Moosacher Bezirksausschusses (BA) den noch brach liegenden Bahnhof im Winter temporär zum Skateboarding nutzen. Den rund 300 Mitgliedern des 2006 gegründeten Vereins fehlt es an geeigneten legalen Plätzen bei Regen und Schnee. Zwar sei man mit dem Referat für Bildung und Sport wegen einer Halle für Skateboarder in Kontakt, sagte der Vorsitzende Daniel Haas in der Sitzung am Montagabend. Doch bis man eine solche bekomme, könne es noch Jahre dauern. "Da die Fläche überdacht ist, wäre es für uns eine willkommene Alternative bei schlechtem Wetter, um nicht in die U-Bahnhöfe ausweichen zu müssen", so Haas. Die Skateboarder wollen sich um alles selbst kümmern und auch die Verantwortung für die Haftung übernehmen. "Wir werden nichts Festes installieren, sondern aufräumen und wenn möglich ein mobiles Flatrail oder einen Curb aufstellen", sagte Haas. Trainiert werde jeweils nur bis Einbruch der Dunkelheit.

Die Stadt lässt derzeit ein Konzept für eine Nord-Süd-Grünverbindung auf der ehemaligen S-Bahntrasse ausarbeiten. Es sieht unter anderem vor, dass das ehemalige Bahnhofsbauwerk für jugendkulturelle Aktivitäten erhalten bleiben soll. Die Skater wollen mit einer temporären Nutzung unter anderem auch beweisen, dass diese Idee funktioniert. Trotz der Unterstützung auch aus dem BA Milbertshofen-Am Hart bleibt dahingestellt, ob die Skater das Bauwerk tatsächlich vorab nutzen können. "Es steht zu befürchten, dass das Gebäude sehr baufällig ist", dämpfte der stellvertretende BA-Vorsitzende, CSU-Stadtrat Alexander Dietrich, vorschnelle Erwartungen. Nicht umsonst sei es seit geraumer Zeit mit einem Bauzaun abgesichert. Doch selbst wenn das Gebäude nicht marode sein sollte, ist fraglich, ob die Verwaltung alles so schnell prüfen kann, dass die Skater noch vor dem ersten Schnee einziehen könnten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: