Moosach:Schon wieder zu klein

Grundschule Amphionpark in München, 2014

Das Schulgebäude selbst (rechts) ist saniert, jetzt wird der 50 Jahre alte Sporttrakt (Mitte) abgerissen.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Grundschule am Amphionpark soll drei Jahre nach der Generalsanierung weiter vergrößert werden

Von Anita Naujokat, Moosach

Die staatliche Grundschule am Amphionpark wird mit Beginn des Schuljahres 2016/17 eine Pavillonanlage bekommen. Obwohl sie generalüberholt und erweitert wurde, platzt sie nach drei Jahren schon wieder aus allen Nähten. Auf fünf Züge mit 20 Klassen ausgelegt, hatte sie schon ein Jahr nach Abschluss der Arbeiten eine sechste Parallelklasse. Abgesehen von den Containern plant das Referat für Bildung und Sport (RBS), den alten Turn- und Schwimmtrakt abzureißen und an seiner Stelle einen neuen Festbau mit einer Doppelhalle, einer Schwimmhalle und mehreren Klassen- und Gruppenräumen zu errichten. Damit wäre die Schule dann siebenzügig ausgelegt.

Schon während der Generalinstandsetzung und des Ausbaus des Schulgebäudes war festgestellt worden, dass auch der mehr als 50 Jahre alte Sporttrakt im Nebengebäude veraltet und sanierungsbedürftig ist. Er hebt sich nun umso deutlicher vom sanierten Hauptteil ab. Seine Renovierung war aber zurückgestellt worden, um den Bauablauf zu entzerren und den Schul- und Sportbetrieb nicht über Gebühr zu belasten und einzuschränken. Zumal noch geprüft werden sollte, ob nicht ein kompletter Abriss und Neubau wirtschaftlicher als eine Sanierung wäre. Das ist jetzt der Fall.

Rektorin Evelyn Weiser hofft, dass die Doppelhalle so konstruiert wird, dass sie auch als Festsaal für größere Schulveranstaltungen für bis zu 1000 Menschen genutzt werden kann. Denn bisher mangelt es der Schule an solch einem Raum. Die jetzige Aula im Foyer ist für höchstens 280 Personen ausgelegt. Nicht nur deswegen bereitet Weiser der geplante Ausbau auf sieben Züge "Magendrücken": "Das ist heftig für eine Grundschule", sagt sie, weil beim Kontakt zu Eltern und Kindern bei annähernd 700 Schülern vieles verloren gehe. Derzeit sind 450 Kinder in der Schule. Gerade in einer Grundschule sei es sehr wichtig, dass noch ein persönlicher Bezug zwischen Lehrern und Schülern vorhanden ist, sagt die Rektorin. "Bei solch einer Masse ist das nicht mehr möglich." Komplett wehre sie sich dagegen, noch einen zusätzlichen Zweig der Ganztagsbetreuung aufzumachen. "Wir haben den Hort, wir haben die Hausaufgabenbetreuung, wir haben die Mittagsbetreuung der Elterninitiative, wir haben das Tagesheim und IPS-Klassen. Das sind im Nachmittagsbetrieb bereits bis zu 40 Leute, die alle mit den Lehrern kommunizieren müssen." IPS-Klassen gehören zur Innovativen Projektschule. Evelyn Weiser plädiert dafür, lieber das bestehende und hervorragend funktionierende Tagesheim auszubauen, statt eine neue Ganztagsbetreuung mit externen Partnern einzuführen. "Das würde uns komplett überfordern."

Die Schulpavillons, die nur vorübergehend aufgestellt werden, haben vier Klassenzimmer, zwei Räume für die ganztägige Betreuung und einen Verwaltungsraum. Solche Anlagen böten heutzutage einen räumlichen, baulichen und energetischen Standard mit Sonnenschutz und Wärmedämmung. Auch in der Ausstattung unterschieden sie sich nicht wesentlich von einem Massivbau, was die innere und äußere Erscheinung sowie die Aufenthaltsqualität beträfen, erklärt die Immobilienabteilung des RBS.

Nach ersten Überlegungen sollen die Pavillons auf dem Allwetterplatz aufgestellt werden. Der Sportplatz soll auf eine öffentliche Grünfläche verlegt und nach Fertigstellung des Neubaus wieder auf dem Schulgelände angelegt werden. In der Frage der Situierung könnten sich aber noch Änderungen ergeben. Allein 2015 will das Referat für Bildung und Sport 17 Schulen mit Pavillonanlagen ausstatten. 2016 sollen neben der Grundschule am Amphionpark noch circa 30 weitere Schulen Container erhalten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: