Moosach:Nur bedingt tauglich

Sporthalle der Mittelschule Moosach kaum noch nutzbar

Von Melanie Staudinger, Moosach

Auf 175 Quadratmetern finden helle Fünf-Zimmer-Wohnungen Platz. Mit drei Schlafzimmern, Entree, Sauna, Dachterrasse und Ankleidezimmer ist eine solche zum Beispiel im Moosacher Kapuzinerhölzl für 2700 Euro Kaltmiete im Monat zu haben. Ungefähr die gleiche Fläche müssen sich zwei Kilometer entfernt in der Leipziger Straße bis zu 25 Zehntklässler im Sportunterricht teilen. Doch der Platzmangel ist nicht das einzige Problem der Sporthalle an der Mittelschule Moosach. Der Anbau mit zwei übereinander liegenden Sportflächen stammt aus dem Jahr 1899 - eine grundlegende Sanierung gab es seitdem nicht. "Die Hallen sind mittlerweile weder fürs Geräteturnen noch für Ballspielarten geeignet", sagt Schulleiterin Sabine Keramati. Etwas mehr Sportunterricht am Nachmittag für die Ganztagsklassen sei wegen der viel zu kleinen Grundfläche erst gar nicht möglich. "Wir brauchen dringend eine Lösung", sagt die Rektorin.

Grundsätzlich sieht das städtische Bildungsreferat die Problematik, wie aus einer Antwort an die SPD-Stadträtinnen Julia Schönfeld-Knor und Birgit Volk hervorgeht. Beide Kommunalpolitikerinnen hatten bereits im August 2014 eine neue Halle gefordert. Nun, fast ein Jahr später, ist noch immer nicht davon auszugehen, dass die Angelegenheit, die Stadtviertel und Schule seit drei Jahrzehnten beschäftigt, schnell geklärt werden kann. Vielmehr schreibt das Referat, das für den Bauunterhalt aller städtischen und staatlichen Schulen in München zuständig ist, dass alleine die Sanierung der Sporthalle eine umfangreiche Maßnahme mit Vorlauf sein werde.

Zusätzlich habe das Bildungsreferat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben: In dieser sollen Experten prüfen, ob eine neue Sporthalle auf dem Gelände errichtet werden könnte. Oder ob vielleicht ein leeres Nachbargrundstück angekauft werden könnte - dazu aber bedarf es eines Bewertungsgutachtens vom Kommunalreferat. Oder ob es möglich sei, die Kindertagesstätten an der Leipziger Straße und an der Quedlinburger Straße zu verlegen. Und dann wären da ja auch noch die maroden Fachlehrsäle und die alte Mensa - hier seien ebenfalls weitere Untersuchungen nötig, was mit ihnen geschehen soll.

Viele Analysen und Studien also, deren Ergebnisse dem Bildungsreferat zufolge keinesfalls vor diesem Herbst vorliegen werden. Dann wird es, so verspricht die Behörde, einen neuen Gesprächstermin mit Schulleitung und Mitgliedern des örtlichen Bezirksausschusses geben. Erst danach soll sich der Stadtrat mit etwaigen Sanierungen und Neubauten beschäftigen.

"Das würde ja dann mindestens acht Jahre dauern, bis alles fertig ist", sagt Keramati. Eine ziemlich lange Zeit, in der kein geordneter und von der Lautstärke her erträglicher Sportunterricht stattfinden könne. Sie plädiert daher dafür, zumindest die Sanierung der Sporthalle so schnell wie möglich anzugehen. "Wir brauchen Verhältnisse, in denen wir provisorisch weitermachen können, ohne dass die Schüler und die Lehrer unter gesundheitsgefährdenden Zustände zu leiden haben", sagt sie.

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