Moosach:Land-Lust

Der 50 Jahre alte Amphionpark wird im kommenden Jahr für rund 1,5 Millionen Euro von Grund auf saniert. Entstehen werden Sportfelder sowie Spiel- und Aufenthaltsbereiche für Alt und Jung

Von Anita Naujokat, Moosach

Im Frühjahr sollen die Bauarbeiter anrücken, und wenn alles gut geht, könnten schon im Herbst 2016 die ersten Fußbälle über die neuen Spielfelder rollen. Die Stadt lässt den 2,75 Hektar großen, vor 50 Jahren angelegten Amphionpark zwischen dem Wintrichring und der Grundschule sanieren und aufwerten. Für die Arbeiten sind rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt, zusätzlich einer Risikoreserve.

Die beiden Kinderspielbereiche im Osten des Parks sollen zu einer großen Spiellandschaft für Klein- und Schulkinder verbunden werden. Auf der heutigen grauen Bolzplatzfläche in der Mitte sollen ein Fußballfeld mit Kunststoffbelag und festen Toren, ein Basketballfeld, ein Fußball-Minispielfeld mit Kunstrasen und ein Trampolin zentriert werden. Im Norden entsteht ein kleiner Treffpunkt für Jugendliche, Erwachsene und Senioren, an der Templestraße bleibt ein wildes Wäldchen.

Der Bezirksausschuss hatte 2009 zum ersten Mal beantragt, die Spielflächen zu modernisieren. Finanziert werden sollten die Arbeiten aus laufenden Mitteln des Baureferates, aber das Vorhaben kam auf die Warteliste. Untersuchungen machten dann deutlich, dass eine Gesamtsanierung erforderlich sei, deren Umfang die Pauschalen übersteigen würde. Die Planer kamen zu dem Schluss, dass der Park nicht mehr heutigen Anforderungen entspreche und so sein Potenzial verschwendet sei. Die Spielplätze seien verbraucht und die Geräte veraltet, der Asphalt-Bolzplatz überdimensioniert, einseitig und in schlechtem Zustand.

Moosach: Traurige Gerippe: Nicht mehr zeitgemäß und völlig abgenutzt sind die Spielgeräte im Amphionpark.

Traurige Gerippe: Nicht mehr zeitgemäß und völlig abgenutzt sind die Spielgeräte im Amphionpark.

(Foto: Hess)

Dabei hat der Amphionpark auch sehr schöne Seiten: Ein besonderes Merkmal sei sein schöner, alter Baumbestand, hält Baureferentin Rosemarie Hingerl in der Sitzungsvorlage des Stadtrates fest. Im gesamten Park stehen Bäume, zwischen denen allerdings genügend Abstand ist, so dass auf dem größten Teil der Fläche noch Gras wachsen kann. Im Nordosten nimmt der Park fast waldartige Züge an: Dort stehen die Bäume und Sträucher dicht an dicht. So sollen im Zusammenhang mit der Sanierung auch keine Bäume gefällt werden. Vielmehr soll der besondere Charakter des Amphionparks gestärkt werden. Dazu gehört auch, Sträucher im zentralen Teil des Parks auszulichten, um die Transparenz zu erhöhen.

An den Planungen hat das Baureferat 2013 auch Kinder und Jugendliche teilnehmen lassen. Die Bedürfnisse der Kleinkinder seien bei Erzieherinnen der umliegenden Kindergärten erfragt worden; die Wünsche der Schulkinder wurden in einer Planungswerkstatt mit einer dritten Klasse der Grundschule am Amphionpark ausgelotet. Die Jugendlichen konnten ihre Ideen ebenfalls in einer Planungswerkstatt einbringen, die im Kinder- und Jugendtreff "Mooskito" stattfand.

Moosach: Die Stadt lässt den 2,75 Hektar großen, vor 50 Jahren angelegten Amphionpark zwischen dem Wintrichring und der Grundschule sanieren und aufwerten.

Die Stadt lässt den 2,75 Hektar großen, vor 50 Jahren angelegten Amphionpark zwischen dem Wintrichring und der Grundschule sanieren und aufwerten.

(Foto: Catherina Hess)

Das Spielkonzept im Osten sieht einen Sandbereich für Kleinkinder und entgegengesetzt eine Spielfläche für Schulkinder vor. Rasenflächen, Holzschnitzelpfade und Hügel für alle Altersgruppen sollen beide Teile verbinden. Die Jüngsten erhalten eine Nestschaukel, ein Spieldorf mit Hütten und Terrasse sowie eine Betonmauer mit einem Holztunnel zum Hineinkriechen und Verstecken. Für die Schulkinder ist ein drei Meter hoher Turm mit Rutsche und Boulderwand geplant, dazu kommen ein Balancierpfad und ein nachempfundenes ausgetrocknetes Flusstal mit Baumstämmen zum Klettern. Obendrein laden Holzhütten zum Verstecken ein.

Die neuen Sportflächen auf dem alten Bolzplatz werden gemäß dem Wunsch von Kindern und Jugendlichen mit einer Beleuchtung ausgestattet. Auch die Böschung der Fußgängerbrücke über den Wintrichring will das Baureferat nutzbar machen: Dort wird eine Hangrutsche eingebaut.

Der Verlauf der Wege soll im Wesentlichen unangetastet bleiben. Das Baureferat sieht lediglich kleinere Begradigungen vor und will die Wege einheitlich breit werden lassen. Als Schutz zum Wintrichring soll der marode Maschendrahtzaun durch einen stabilen Stabgitterzaun ersetzt werden - im Bereich der Jugendspielplätze in Form eines Ballfangzauns.

Nur auf eines werden die Parkbesucher vorerst verzichten müssen: Öffentliche Toiletten sind derzeit nicht eingeplant, weil der Stadtrat erst noch festlegen muss, nach welchen Kriterien feste Toiletten in städtischen Grünanlagen eingerichtet werden können.

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