Der S-Bahnhof vis-à-vis der Olympia-Pressestadt sollte während der Olympischen Spiele dazu dienen, der großen Besucherströme Herr zu werden. Seinen Zweck erfüllte er, schnell wurde er jedoch überflüssig und hatte 16 Jahre später ausgedient. Seitdem liegt er verlassen und brach da, ein Schatten seiner selbst.
Der Verein Pädagogische Aktion/Spielkultur hat jetzt einen Versuch unternommen, ihm wieder Leben einzuhauchen und die Münchner dafür zu sensibilisieren, dass sie diesen Freiraum selbst frei gestalten können. So gab es vier Wochen lang nicht nur den Begegnungssalon "M-Oly", ein Mitmachcafé, eine Lehm-Werkstatt, in der die Besucher eine Murmelbahn und sogar ein kleines Häuschen bauten, und eine Aktion, bei der Besucher bunte Krausen für die Bäume strickten. Farbenfroh ging es zu bei einer Graffiti-Kunstaktion, bei der die Sprayer Pappburgen besprühen durften - ganz legal.
Ein solch brachliegender Bahnhof sollte eigentlich auch ein beliebter Ort bei Skatern sein. Besonders an diesem Samstag, 30. September, wenn von 18 Uhr an Skater eintreffen, um einen Wettbewerb zu fahren. Das Hindernis, das es zu bewältigen gilt, ist ein sogenannter Curb, englisch für Bordstein - also ein kleines Mäuerchen. Wer den beeindruckendsten Trick zeigt, gewinnt den Wettbewerb. Juroren gibt es keine, die anwesenden Skater bewerten sich gegenseitig und küren am Ende auch den Sieger.
Der stillgelegte Olympiabahnhof befindet sich etwas versteckt hinter den Grünanlagen des Zentralen Hochschulsports, nahe am Werner-Seelenbinder-Weg. Vom U-Bahnhof Olympiazentrum und der Pressestadt führt jeweils ein "Kunstspuren-Pfad" die interessierten Besucher bis zum Aktionsbahnhof. Das Mitmachprogramm geht von 14 bis 18 Uhr und dauert noch bis Dienstag, 3. Oktober.