Moosach:Ganz schön schräg

Moosach: Ganz schön schräg: "Harry´s Home" wird der Hotelkomplex am Bunzlauer Platz heißen.

Ganz schön schräg: "Harry´s Home" wird der Hotelkomplex am Bunzlauer Platz heißen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Im August eröffnet der neue Hotelkomplex am Bunzlauer Platz

Von Anita Naujokat, Moosach

Auf die einen wirkt es wie ein monströser Dampfer, der plötzlich aus dem Wellental eines Ozeans hervorbricht, andere sehen in dem Gebäude ein Pendant zur Dynamik der hinter ihm vorbeirauschenden Züge. Für Architektin Ruth Berktold vom Architekturbüro Yes (München, Graz, New York), das vor acht Jahren den ausgelobten Wettbewerb für Hotel und Einkaufszentrum für sich entschieden hat, teilen die versetzten Raumscheiben links und rechts das strenge Volumen auf. Sie habe bei Behnisch Architekten gelernt, wie man Massen auflöse, sagt sie.

Jahrelang hat der Bunzlauer Platz unweit des Moosacher Bahnhofs ein eher tristes Bild aus Lagerhalle, Brache und Trambahnwendeschleife und dem Charakter eines vernachlässigten Vorstadtbahnhofs geboten. Erst mit der Eröffnung der U 3 zum Bahnhof Moosach 2010 kam nach jahrelangen Bauarbeiten Schwung in den Straßenzug. Nördlich des Platzes entstanden Studentenwohnungen und neue Geschäfte. Auch die Postfiliale zog in ein schickeres Ambiente um. Jetzt erfährt auch das südliche Ende des Bahnhofs als letztes seine Aufwertung und erweist sich als echter Hingucker.

Fügen sich die im Zuge des Umbruchs entstandenen Vorgänger in der Nachbarschaft noch brav in die Häuserreihe, ragt der neue Komplex an markanter Stelle kühn in die Höhe. In ihm wird der Familienbetrieb Ultsch nach Häusern in Wien, Graz, Linz und Dornbirn im August sein erstes Hotel außerhalb Österreichs eröffnen. Sie haben es zunächst für 20 Jahre von Investor Peter Pletschacher gepachtet. Entworfen und geplant sind die 125 Zimmer von "Harry's Home" als Mischkonzept für kurze und lange Aufenthalte der Gäste. Das angrenzende Einkaufszentrum wird voraussichtlich einen Monat später mit Kaufland, Biomarkt, Restaurant und anderen Geschäften in Betrieb gehen. Auf dem Vorplatz hat der Wochenmarkt eine Bleibe. Die Bevölkerung aber wird vor allem der "Stadtbalkon" erfreuen, zu dem eine breite Freitreppe führen wird. Von der erhöhten Terrasse aus lässt es sich gemütlich über den Platz blicken.

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