Moosach:Die Trauer wirkt nach

Jugendliche beteiligen sich am Gedenken für die Amok-Opfer

Der Amoklauf eines 18-Jährigen am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) scheint Kindern und Jugendlichen immer noch sehr nahe zu gehen. Aus der Mitte der Einwohnerversammlung für die acht- bis 16-jährigen Moosacher kam der Antrag, die Angehörigen der Opfer bei der Planung und Gestaltung des Denkmals zu beteiligen. Dies berichtete Wolfgang Kuhn (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Jugend, Schule, Soziales, Kultur und Budget, im Bezirksausschuss. Einen ähnlichen Antrag hat auch das Gremium bereits gestellt, das außerdem selbst mitwirken möchte.

Bei dem Amoklauf am 22. Juli waren vor allem junge Menschen gestorben, der Täter erschoss sich danach selbst. Insgesamt mussten zehn Tote gezählt werden. Alle fünf Fraktionen des Stadtrates hatten bereits eine Woche nach dem "in der Münchner Stadtgeschichte beispiellosen Amoklauf" den Antrag eingereicht, den Opfern ein offizielles Denkmal zu setzen. Auch sie wollen Eltern und Verwandte bei der Ausgestaltung der Erinnerungsstätte einbinden, sofern diese das wünschen. Eingeweiht werden soll das Denkmal am ersten Jahrestag des Amoklaufes, also am 22. Juli 2017.

Da der Täter offenbar unter Mobbing gelitten hatte, war für die Jungbürgerversammlung im November dieses Thema als Schwerpunkt aufgegriffen worden. Kuhn hätte sich allerdings eine größere Beteiligung gewünscht - gekommen waren lediglich 18 junge Moosacher. Ihren Antrag auf Beteiligung der Angehörigen hat Kuhn sofort auf den Weg ins Kulturreferat gebracht, wo der Wunsch in das gesamte Antrags- und Anregungspaket einfließen wird.

© SZ vom 31.12.2016 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: