Nur einhundert Meter vom viel befahrenen Wintrichring entfernt befindet sich ein grünes Reich an der Welzenbachstraße, das nicht nur für Spaziergänger eine Augenweide ist, sondern auch für die Bewohner des nahe gelegenen Seniorenzentrums St. Bethel. Alfons Fischer, der sich in seinem beruflichen Leben eher mit Finanzen und Bilanzen der Münchner Banken- und Versicherungswelt befasst hat, hat diese Oase geschaffen und lässt auch andere daran teilhaben. Spontan lädt er Interessierte schon mal zu einer Führung durch seinen 650 Quadratmeter großen Garten ein und verschenkt auch Pflanzen. In diesem Jahr hat er besonders viele Stauden der Japan-Segge weggegeben, deren Hang zum Dominieren Fischer durch Teilen unter Kontrolle hält.
Der Moosacher pflegt seit Jahrzehnten das Garteln. Er bevorzugt Stauden und einjährige Sommerblumen. Den vorderen Teil hat er mit Staudenrabatten angelegt, in denen es bis November abwechselnd blüht. Im rückwärtigen Teil kämpfen Wolfsmilchgewächse, Herzblattlilien, Farne, Frauenmantel, Iris und Geißbart um den besten Platz an der Sonne. Ein Hochbeet aus Granitsteinen sichert im Sommer den täglichen Genuss von Pflücksalat und Rucola, die Früchte der Brombeerranken verarbeitet er zu Marmeladen und in Desserts. Und dann gibt es noch eine Vogelversorgungsstation. "Mein Garten soll sinngebend sein", lässt er einen wissen.
Und glaubt man dem 67-Jährigen, steckt gar nicht so viel Arbeit dahinter. Alles sei pflegeleicht angelegt. In den Hochzeiten im Frühjahr und Sommer habe er nur ein bis zwei Stunden am Tag im Garten zu tun. Mehr kann er auch nicht investieren: Schließlich kümmert er sich in seiner "Freizeit" noch um Obdachlose und mittellose Menschen.