Moosach:Alles anders

Moosach: Neuer Kurs: An dieser Stelle der Dachauer Straße wird die Tramlinie 21 während der Bauarbeiten wenden.

Neuer Kurs: An dieser Stelle der Dachauer Straße wird die Tramlinie 21 während der Bauarbeiten wenden.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wegen der notwendigen Abdichtung des U-Bahn-Bauwerks auf der östlichen Seite der Orpheusstraße können die Bahnen der Linien 20 und 21 die Schleife zwischen dem Westfriedhof und den Kleingärten nicht mehr fahren

Von Anita Naujokat, Moosach

Gleisbau, Schienenersatzverkehr und Wartezeiten in der U-Bahn: Auf die Moosacher und andere Pendler kommen mit der dritten Bauphase der Sanierung des U-Bahnhofes Westfriedhof die wohl einschneidendsten Maßnahmen des Projekts zu. Im kommenden und im darauf folgenden Jahr geht es mit der Abdichtung des U-Bahn-Bauwerks auf der östlichen Seite der Orpheusstraße weiter. Der zu bearbeitende Teil liegt direkt unter den Trambahngleisen, so dass die Linien 20 und 21 nicht mehr die Schleife zwischen dem Westfriedhof und den Kleingärten fahren können.

Als Ersatz legen die Stadtwerke München (SWM) und ihre Tochter, die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), ein provisorisches zweites Gleis für die Linie 20 zum Moosacher Bahnhof auf der Dachauer Straße zwischen der Borstei und der Hanauer Straße an. Die Haltestelle Hanauer Straße wird auf die Dachauer Straße verlegt. Für die Linie 21, die normalerweise nur bis Westfriedhof fährt, ist an der Borstei Schluss. Für sie wird in der Baldurstraße eine Hammerwende errichtet, in die sie rückwärts hinein und vorwärts wieder zurück zum Stachus fährt.

Die Erstellung des provisorischen Gleises und der Anschlüsse sollen von Beginn der Oster- bis zum Ende der Pfingstferien andauern (21. März bis 29. Mai). In diesen zehn Wochen fahren die beiden Tramlinien vom Stachus nur noch bis zum Leonrodplatz. Von dort wird ein Schienenersatzverkehr (SEV) in Form von zwei Buslinien bis zum Moosacher Bahnhof (SEV 20) und zum Westfriedhof (SEV 21) verkehren. Die Buslinien 164/165 werden für den Umstieg bis zur Borstei verlängert.

Auf der Dachauer Straße blieben zwei Fahrspuren in jede Richtung erhalten, sagte Ulf Ball von der MVG bei der Vorstellung des Bauabschnitts im Bezirksausschuss (BA) Moosach. Wegen der neuen Bushaltestellen wird es dennoch zu Einschränkungen kommen. Außerdem kann von der Hanauer Straße in diesem Zeitraum lediglich nach rechts in die Dachauer Straße abgebogen werden. Von Juli bis Oktober ist die Tiefgarage nicht nutzbar, von August bis Oktober stehen aber oberirdisch 100 Parkplätze zur Verfügung.

Etwa ein Jahr, von Juni 2016 bis Sommer 2017, wird die Tram den Westfriedhof links liegen lassen. Danach wird das Gleis wieder abgebaut. Die Zugänge zur U-Bahn und zu den Kleingärten sollen erhalten bleiben. Dass man statt eines provisorischen nicht gleich ein dauerhaftes zweites Trambahngleis für Notfälle einbaut und sich so auch den Abbau spart, wie der BA vorschlug, ist für die MVG keine Option. "Das wäre dann ein festes Ding mit neuen Weichen und Konstruktionen, auf dem nie gefahren wird, das wäre unwirtschaftlich", sagte Ball. Und die 21er gleich bis zum Moosacher Bahnhof durchfahren zu lassen und sich so das umständliche Wenden in der Baldurstraße zu ersparen, gehe aus wirtschaftlichen wie logistischen Gründen nicht. Dazu bräuchte man zwei Trambahnzüge mehr, die man überdies nicht habe, sagte Ball: "Das wäre schon eine Menge Geld für zwei Monate."

Parallel dazu kommt es auch unterirdisch zu Auswirkungen, wo im Bereich der Abstellanlage und an den Wänden der Bahnsteige ebenfalls Segmente abgedichtet werden müssen. Partiell wird im Abendverkehr von 21.30 Uhr an nur eingleisiger Betrieb möglich sein, so dass die Züge den Gegenverkehr abwarten müssen. In der ersten Bauphase von 13. Dezember bis Sommer 2016 wird die U 1 am Westfriedhof die Gegenzüge vorbeilassen und drei Minuten später am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) ankommen. Stadteinwärts fährt sie früher am OEZ ab. Von Dezember 2016 bis Frühjahr 2017 werden die Züge nur stadtauswärts ein paar Minuten später beim OEZ ankommen. Dann werden die Gegenzüge an der Maillingerstraße abgepasst. Auf Anregung des BA wollen die Planer nun noch prüfen, die Züge am Rotkreuzplatz warten zu lassen, weil es dort viel mehr Umsteigemöglichkeiten gibt.

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