Moosach:Ätzender Kot auf neuen Böden

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Das kürzlich eröffnete Schulzentrum an der Gerastraße hat ein massives Taubenproblem

Von Anita Naujokat, Moosach

Das Schulzentrum an der Gerastraße hat seit Monaten ein massives Taubenproblem, das wohl auch noch bis zu den großen Ferien anhalten wird. Zwar haben die Vögel auch schon gerne in Nischen am alten Schulgebäude genistet, doch seit Eröffnung des neuen für 90 Millionen Euro sanierten Komplexes seien sie vermehrt im Haus und vor allem in den Sporthallen anzutreffen, klagt Trixie Weber.

Die Elternbeirätin des Gymnasiums berichtet von ätzendem Kot auf den neuen Böden. Die Lehrer seien angehalten, möglichst wenig zu lüften, und das in einer Sporthalle. Vier Monate hatte die Schule bis Februar die Elektrik zum Öffnen der obenliegenden Fenster ausgeschaltet. "Denn sobald die Fenster offen sind, sind sofort wieder Tauben in den Hallen", sagt Schulleiter Stefan Illig. Gelüftet wird über Notfalltüren. Doch für Lehrer und Schüler sei das alles keine angenehme Lösung. Gerade bei den hohen Temperaturen.

Für Trixie Weber sind die Vögel nicht nur ein hygienisches Problem. Bei diesem Thema gehe es um die Gesundheit der Kinder, da abgesehen von der Zerstörung des neuen Gebäudes von Taubenkot diverse Krankheitskeime über die Luft auf die Kinder übertragen werden könnten. Dies könne zu Entzündungen der Lunge, des Nervensystems und der Hirnhaut führen. Einen von der Schule eingeholten Kostenvoranschlag einer Firma, die die Tauben über elektrisch geladene Seile abhalten wollte, habe die Stadt abgelehnt.

Betroffen sind nicht nur das Gymnasium, sondern auch die Artur-Kutscher-Realschule und die Grundschule. Das Referat für Bildung und Sport (RBS) und das Baureferat setzen auf eine Lösung, die das Taubenproblem "nachhaltig beseitigen" soll. So sollte das Baureferat "bauliche Veränderungen" entwickeln, damit die Tiere nicht mehr ins Gebäude gelangen können, heißt es aus dem RBS. Vor den Pfingstferien hatte es auch einen Ortstermin mit dem Veterinäramt gegeben.

Mittlerweile hat die Behörde Schulleiter Illig darüber informiert, dass die Tauben jetzt in einer beschleunigten Aktion vom Gelände "umgesiedelt" werden sollen. Sie sollen von einer Falknerei lebendig in Fallen auf dem Dach eingefangen und anderswo ausgesetzt werden, berichtet Illig. Für das Vorhaben gebe es eine Zeitspanne bis 31. August. Zusätzlich soll der Sporttrakt Netze erhalten, die zwischen den Fenstern und dem Sonnenschutz installiert werden sollen. Das RBS rechnet damit, dass der Einbau in den Sommerferien umgesetzt wird.

© SZ vom 13.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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