Wer cool sein will, muss Trends erkennen: Ohne Röhrenjeans und Ray-Ban-Brille geht in München nichts. Jetzt ist es die Stofftasche, die die Stilfrage in den In-Vierteln entscheidet.
Im Sommer 2009 kamen sie nach München - die Stoffbeutel. Seitdem gehören sie zum Stadtbild wie die Röhrenjeans, die LKW-Planen-Taschen und die lila T-Shirts mit V-Ausschnitt für Männer.
Die Taschen kamen aus der Stadt, aus der eigentlich alle coolen Trends sind: London. Und sie kamen nicht allein, sondern mit den Röhrenjeans. Bei so engen Hosen braucht man etwas, um seine Habseligkeiten unterzubringen, ohne zu riskieren, die Kleidung zu verbeulen. Da bieten sich die Stoffbeutel als Alternative an. Dass es sich um die Teile handelt, die man in der Grundschule als Turnbeutel-Ersatz benutzte und mit Kartoffeldruck verzierte, ist egal. Ihre Träger wollen eine Haltung zeigen, stylisch aussehen und nebenbei die Umwelt schützen. Bei der neuen Trendwelle gilt: Was vom Flohmarkt kommt, ist gut, denn teuer soll es auf keinen Fall aussehen. Selbst Designer wie Yves Saint Laurent haben eingesehen, dass es nicht immer teure It-Bags sein müssen und kreieren jetzt Stoffbeutel. Und so ließ sich sogar Karl Lagerfeld im vergangenen Jahr in Nizza mit einer Stofftasche mit dem Schriftzug "Karl Who?" ablichten. Das können die Münchner Studenten auch...
Fotos und Text: Ana Maria Michel