Modesünden auf dem Oktoberfest:Wo die Wiesn wie Karneval aussieht

Strumpfband am Fuß, Lederhosen-Imitat und Glitzer-Highheels zum Dirndl: Zum Oktoberfest kleidet sich nicht jeder Gast so richtig traditionsgemäß. Ein Überblick über die häufigsten Modesünden auf der Wiesn.

Strumpfband am Fuß, Lederhosen-Imitat und Glitzer-Highheels zum Dirndl: Zum Oktoberfest kleidet sich nicht jeder Gast so richtig traditionsgemäß. Ein Überblick über die lustigsten Modesünden auf der noch jungen Wiesn. Eigentlich gehörten zu einem zünftigen Dirndl eher derbe Haferlschuhe. Bei Claudia Jung sind es Glitzer-Highheels. Auch schön. Irgendwie.

Ein Bayer trägt auf der Wiesn Lederhosen. Diese Besucher aus Neuseeland wählten die einfachere Variante - aus T-Shirt-Stoff. Scheint immerhin ebenfalls Spaß zu machen.

Erstaunlich - aber für diese Zwecke wohl nicht ganz unpraktisch: Es gibt die männliche Tracht inzwischen auch schon aus Plastik.

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(Foto: dpa)

Irgendwann ist das Maß voll - hier war die Maß ganz schnell leer: Das Lieblingsgetränk der Bayern, das mit einem aktuellen Wiesnpreis von fast zehn Euro aufwartet, schüttet sich dieser Besucher einfach über den Wikingerhut. Schade drum? Sei's drum. Man muss sich ja nicht alles durch den Kopf gehen lassen, schließlich ist Wiesn-Zeit, und das bedeutet auch: Auszeit.

Schauspielerin Christine Neubauer hat schon viel Wiesnerfahrung. Jedes Jahr ist sie mehrmals auf der Theresienwiese anzutreffen. Diesmal trug sie zum Wiesnauftakt ein Strumpfband - am Knöchel. Warum so tief? Weil sie dafür hoch auf dem Tisch stand - vielleicht. Ein doch irgendwie auch glänzender Auftritt, jedenfalls.

Das Wetter am ersten Wiesntag war wirklich furchtbar. Also marschierten die Mannsbilder in Mülltüten auf. Von so ein bisschen Wolkenbruch lässt sich doch ein echter Oktoberfestfan nicht den Spaß verderben. Auch wenn Farbe, Form und Materialmix nicht ganz stilecht sind.

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(Foto: dpa)

Die meisten Männer lieben Dirndl. Dieser Besucher aus Neuseeland offenbar so sehr, dass er einfach selbst eins trägt - inklusive passender Traumfraufrisur. Wenn das mal nicht gut ankommt beim weiblichen Geschlecht, oder auch beim männlichen, wie hier.

Moderatorin Karen Webb trägt ein Prinzessinnen-Kostüm - oder zumindest ein Dirndl, das stark an Disneyworld erinnert.

Rocken sie noch oder gürteln sie schon? Diese Besucherinnen trageln Dirndl ohne Rock - zumindest ist er kaum noch zu erkennen. Traditionell ist das nicht, aber ziemlich grün.

So ein Gürtel ist eben praktisch. Man kann daran auch gleich noch die leeren Maßkrüge befestigen. Im Traditionssinne wären die einzig zulässigen Hilfsmittel, um Hosen zu halten, zwar Hosenträger. Aber an denen haftet die Maß halt so schlecht.

Dirndl, Haferlschuhe und ein kecker Hut in traditionellem Grün oder Braun wären eigentlich das perfekte Wiesn-Outfit. 2012 trägt frau zum Oktoberfest die Kopfbedeckung aber auch gerne in Knallfarben. Schön? Ist eigentlich anders. Macht aber nix.

Was macht das FBI auf dem Oktoberfest? Keine Sorge, dieser Besucher ist kein Polizist, sondern Chauvinist. "Female Body Inspection" hat er sich auf die Fahnen, ähm, auf den Rücken geschrieben. Lustig? Geht so.

Schauspieler Axel Milberg hat eigentlich alles richtig gemacht: Er trägt Lederhosen, rot-weiß-kariertes Hemd - aber dann zückt er dieses Handy. Womöglich eine Reminiszenz daran, dass es auf der Wiesn manchmal eben auch mal affig zugeht.

Herzen findet man auf dem Oktoberfest in Hülle und Fülle - die meisten davon baumeln in Lebkuchenform um den Hals. Hier baumeln sie stattdessen am Ohr einer durstigen Dame. Das ist nicht ganz waschecht - aber immerhin abwaschbar. Wenn mal was daneben geht.

Engländerin meets Wiesn meets Mickey Mouse: Mir san halt international.

Einfach nicht totzukriegen auf dem Oktoberfest seit Jahren: Bierfasshüte in Blau-Weiß. Wie es deren Trägern hingegegen ergeht - na, Sie sehen ja selbst. Kopf hoch, das wird schon wieder. Hoffentlich.

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