Wenn Simon's Cat weit das Mäulchen aufsperrt und mit ihrer etwas überdimensionierten Patschepfote darauf zeigt - klar, dann hat sie Hunger. Oder wenn das in klaren und pointierten Strichen gezeichnete Tier des Illustrators Simon Tofield sein Herrchen um sechs Uhr mit einem gezielten Schlag aufs Auge weckt - auch dann hat es Hunger. Wunderbar sind diese Zeichnungen, weil sie das karikieren, was Wirklichkeit ist. Zum Beispiel im eigenen Garten.
Am kleinen Brunnen. Jeden Morgen kommt eine "Amselin". Hüpft auf den Brunnenrand und meditiert ein Weilchen. Scheint in die Sonne zu blinzeln, zu genießen. Dann, plötzlich mit einem beherzten Sprung, geht es ins Wasser. Flügel werden gespreizt, das Gefieder genässt, geputzt, gezupft. Fehlt nur noch, dass sie pfeift. Derweil sitzt ein kleines Kohlmeischen auf dem Kopf der Brunnen-Putte und schaut dem Schauspiel zu. Denkt sich vielleicht: "So ein Firlefanz!", und fliegt einfach unter dem Wasserstrahl hindurch. Flying-Shower.
Oder die Eichhörnchen-Gang. Drei an der Zahl machen den Garten zum Spielplatz, haben tägliche Sprung-Parcours. Fehlsprünge inbegriffen: Da springen zwei übermütig an den Baumstamm, das dritte allerdings rutscht - weil verschätzt - rückwärts wieder herunter. Trotz aller Versuche, mit Krallen und Schwanz doch noch Halt zu finden. Herrliches Bild. Oder die Markisenkurbel. Sehr beliebt bei dem Trio: Sie haben sie zur Schaukel erkoren. Abwechselnd sitzen sie auf der schmalen Stange, wiegen sich hin und her. Wie kleine Kinder. Und diese Neugier! Tut sich bei geöffneter Balkontür im Wohnzimmer was, dann kann ein Blick nicht schaden: Drei Köpfe mit bepinselten Ohren lugen um die Ecke, betrachten das Menschenleben. Nein, man braucht sich nicht wundern, dass so viele Cartoonisten an den Viecherln ihren Spaß haben. Es sind einfach zu schöne Bilder!