Mitbestimmer:Die Politik redet bei Entscheidungen mit

Die Politik redet bei Entscheidungen mit

Die SWM sind kein städtischer Eigenbetrieb, sie sind seit 1998 ein eigenständiges Unternehmen im Besitz der Stadt München. Das hat jedoch zur Folge, dass die SWM eben doch kein normales Unternehmen sind, sondern dass die Politik stark Einfluss darauf hat, was sie treiben. Wichtige Einschnitte wie die Ausbauoffensive Erneuerbare Energien werden also im Stadtrat zumindest mitbeschlossen. So war das 2008, als das Gremium diesen großen Schritt abgesegnet hat.

An der Spitze der SWM steht Florian Bieberbach als Chef der Geschäftsführung. Der 41-Jährige aus Schäftlarn ist ein Münchner SPD-Gewächs. Lange wurde der ehemalige Münchner Juso-Vorsitzende als Udes Kronprinz gehandelt, doch der Wirtschaftswissenschaftler und Informatiker Bieberbach zog es vor, an der Spitze der umsatzstarken städtischen Tochter die Fäden zu ziehen statt im Rathaus. So wurde Bieberbach der Kronprinz von Kurt Mühlhäuser, der aus den regionalen Stadtwerken ein überregional agierendes Energieunternehmen gemacht hat. 17 Jahre stand Mühlhäuser an der Spitze der SWM, die unter ihm zuletzt einen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro (2012) erzielten. Mühlhäuser, so erzählten es Insider, soll dabei häufig heftige Winke aus dem Rathaus bekommen haben, wenn es um die Geschicke der lukrativen Tochter ging - auch vom Langzeitchef des Rathauses selbst, von Alt-OB Christian Ude (SPD). Einfluss nehmen die Fraktionen über den Aufsichtsrat, der politisch besetzt ist, der Wirtschaftsreferent, derzeit der zweite Bürgermeister Josef Schmid (CSU), ist Betreuungsreferent. Den Aufsichtsrat führt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

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