Mission:Hanf

Mission: Silke und Wenzel Cerveny verkaufen in ihrem Laden die unterschiedlichsten Hanf-Produkte.

Silke und Wenzel Cerveny verkaufen in ihrem Laden die unterschiedlichsten Hanf-Produkte.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wenzel Cerveny verfolgt mit seinem Cannabis-Laden ein politisches Ziel

Wenzel Cerveny hatte schon viele Jobs: Barkeeper, Politiker und jetzt Hanf-Shop-Betreiber. Wobei sich Cerveny immer noch als eine Art Politiker versteht, wenn Politik bedeutet, dass man sich für eine Sache stark macht. In seinem Falle ist das der Hanf. Gibt man ihm das Wort, rattert er los: Hanf leide völlig zu Unrecht unter dem Kiffer-Image, Hanf müsse raus aus dem Betäubungsmittelgesetz und rein ins Lebensmittelgesetz, Hanf müsse umfassend in der Schmerztherapie eingesetzt werden dürfen, weil er so vielen Menschen helfen könne. Und um zu zeigen, dass Hanf nicht automatisch kiffen bedeutet und noch so viel mehr kann, hat Cerveny den Laden eingerichtet. Dort kann man alles kaufen, was aus der Pflanze herstellbar ist: Klamotten, Kosmetik, Tierfutter, Tees, Pralinen, Öle. Hanf, da ist Cerveny ziemlich sicher, kann die Welt besser machen - "als Papier verarbeitet ist er bis zu 15 Mal recycelbar!" -, wenn es die Politik nur unterstützen würde. 2013 kandidierte Wenzel Cerveny für den Bayerischen Landtag, da ging er viel raus auf die Straße und sprach mit den Menschen darüber, was die so umtreibt. Immer wieder kamen verzweifelte Patienten zu ihm und baten ihn, sich für eine Legalisierung von Cannabis einzusetzen. Mit dem Einzug in den Landtag klappte es nicht, aber Cerveny hatte ein neues Lebensthema gefunden. "Ich habe eben ein ausgeprägtes Unrechtsbewusstsein." Den Shop eröffnete er im Mai mit seiner Frau. Er dient als Hanf-Image-Polierer und als Anlaufstelle für Patienten. Momentan läuft es gut. Aber Cerveny träumt von Größerem: einem ganzen Therapiezentrum mit angeschlossenem Hanf-Restaurant.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: