Milbertshofen:Parken nach Gefühl

Die Polizei klagt über immer mehr falsch abgestellte Autos

Berichte der Polizei, so lautet ein ganz offizieller Tagesordnungspunkt. Aber so viel wie in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Milbertshofen-Am Hart hatte die Polizei schon lange nicht mehr zu sagen. Nicht wegen besonders dringlicher Sorgen im 11. Stadtbezirk, sondern weil es um das leidige Thema Parken ging. Stundenlang Runden drehen, um einen Parkplatz zu finden, ist normal. Geparkt wird aus der Not überall: auf Gehwegen, im Halteverbot und in zweiter Reihe.

Ein Problem ist zum Beispiel die Korbinianstraße/Ecke Frankfurter Ring. Wie Karl Ilgenfritz (Freie Wähler) erklärt, hätten Anwohner beklagt, dass zu viele Autos auf dem Gehweg parken würden. Ein Problem, das der Polizei durchaus bekannt ist. "Das ist kein Einzelfall", sagt Christian Zintl von der Polizeiinspektion 47, "und gilt für den ganzen Frankfurter Ring". Die Polizei verwarne täglich, aber kaum sei die Streife wieder fort, stünden die nächsten Autos da. Generell sei diese Problem wohl nur durch bauliche Maßnahmen wie zum Beispiel Absperrpfosten lösbar, die man bereits angefordert habe.

Bauliche Lösungen sind seiner Meinung nach auch noch für eine weitere Problemzone, den Curt-Mezger-Platz, die einzig richtigen. Niemand verstehe, so Christian Zintl, dass dieser Platz eine Fußgängerzone sei und kein Parkplatz: "Wir sind ständig da und lassen in letzter Zeit wieder verstärkt abschleppen." Der Appell von Zintl: Für den Curt-Mezger-Platz müsse eine bauliche Lösung her: "Wie können das Problem dort polizeilich nicht lösen und haben dafür einfach keine Kapazitäten mehr."

Erich Tomsche (CSU) bestätigte die Sorgen der Polizei. Nach der Ortsbegehung 2015 habe man Pflanzentröge als Parkhindernis und Absperrung gefordert, was nicht realisiert worden sei, weil der Platz nicht verändert werden dürfe. Selbst Behindertenparkplätze seien in einer Fußgängerzone nicht erlaubt.

Auch für die Nordseite der Frauenstädtstraße soll nun in Kürze ein absolutes Halteverbot gelten, da dort ebenfalls ständig auf dem Gehweg geparkt wird. Schon deshalb, weil es sich um einen frequentierten Schulweg zum Lion-Feuchtwanger-Gymnasium und zur Grund- und Mittelschule an der Torquato-Tasso-Straße handle, sei das absolute Halteverbot unumgänglich. "Auch diese Straße werden wir weiterhin überwachen", erklärt Christian Zintl. Noch einmal mit dem Hinweis: so oft wie angesichts der Kapazitäten möglich.

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