Milbertshofen:Mehr Sicherheit

Die Grundschule an der Hanselmannstraße beantragt vier Kurzzeitparkplätze

Von Nicole Graner, Milbertshofen

Wenn man Kinder hat, kennt man es: Alle sind zu spät aufgestanden, hastig werden ein paar Löffel Müsli gegessen, und nun ist die Zeit zu knapp, um mit dem Fahrrad geschweige dem Bus pünktlich zur Schule zu kommen. Dann bringen die Eltern ihre Kinder doch schnell mit dem Auto hin. Besonders wenn es Grundschüler sind. Manchmal mögen es nicht nur die Zeitnot, sondern auch Sicherheitsgründe sein, die Eltern dazu bewegen, aber Fakt ist: An vielen Schulen herrscht vor Unterrichtsbeginn ein hohes Verkehrsaufkommen, Autos parken irgendwie. Ungefährlich ist das nicht.

Auch vor der Grundschule an der Hanselmannstraße ist dieses Szenario gang und gäbe. Der Platz vor der Schule ist denkbar eng. Deswegen brauche man, so glaubt die Schule, vier Kurzzeitparkplätze, damit sich die Situation entzerrt und die morgendliche Anfahrt sicher gestaltet. Jeden Morgen sei das immer eine knappe Sache, betonen Vertreterinnen des Elternbeirats. Von 400 Schülern, so erklären sie weiter, würden 50 bis 70 Kinder mit dem Auto gebracht. Zu 85 Prozent seien an der Schule außerdem Kinder mit Migrationshintergrund. Gerade diese Eltern wollten ihre Kinder gerne sicher zur Schule bringen.

Eine gute Idee, die Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren, sei es generell nicht. Darin waren sich Stadträtin Jutta Koller und Bianca Hegmann von Bündnis 90/Die Grünen in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Milbertshofen-Am Hart einig. Man tue den Kindern nichts Gutes, wenn man sie ständig zur Schule bringe, erklärte Jutta Koller. "Jeder Elternabend endet nämlich in der Regel mit der Bitte der Lehrer, die Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu fahren", fügt Hegemann an. Der Gang zur Schule stärke das Selbstbewusstsein, mache die Schüler selbständig. Diese Erfahrung dürfe man den Kindern einfach nicht verwehren. Die Parkplätze seien daher keine gute Idee, zumal jedes Auto an der Schule eine weitere Gefahr für die Schüler berge. Die Errichtung von vier Kurzzeitparkplätzen lehnten sie daher ab.

Die Sicherheit aber war die Begründung für Karl Ilgenfritz (Freie Wähler/ÖDP), Parkplätze einzurichten. Man müsse für die Kinder Möglichkeiten schaffen, an einem sicheren Ort aus- oder eingeladen werden zu können. Ob neue Parkplätze aber dann die richtige Lösung seien, bezweifelte auch Claus Wunderlich von der FDP. Der Antrag sei seiner Meinung nach "nicht zielführend". Seien die Parkplätze erst einmal da, kämen noch mehr Eltern mit dem Auto. "Und sind sie besetzt, wird die Verkehrssituation vor der Schule noch schimmer", ist er überzeugt

Der Bezirksausschuss entschied sich für die Parkplätze. Allerdings denkbar knapp mit 16 zu 15 Stimmen. Die Vertreterinnen des Elternbeirats der Grundschule an der Hanselmannstraße 45 jedenfalls atmeten nach dem Votum des Gremiums erleichtert auf.

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