Milbertshofen:Kompromissvorschlag

Bolzplatz zwischen der Schmalkaldener Straße und Frankfurter Ring in Milbertshofen. Der soll  verschwinden.

So leer ist der einzige Bolzplatz im Viertel, an der Ecke Schmalkaldener Straße und Frankfurter Ring gelegen, nicht oft.

(Foto: Florian Peljak)

Grüne wollen Neubauprojekt ermöglichen - und dennoch den Bolzplatz retten

Von Simon Schramm, Milbertshofen

Lokalpolitiker in Milbertshofen-Am Hart sind weiterhin bemüht, den Bolzplatz am Frankfurter Ring zu retten. Verschwinden könnte die Institution im Viertel, an der sich viele Jugendliche treffen, weil die Gemeinnützige Wohnstättengesellschaft (GWG) auf dem Gelände des Spielfeldes Wohnungen bauen möchte. Die geplante Neubebauung ist Teil des Sofortprogramms "Wohnen für alle": Innerhalb von vier Jahren sollen in München 3000 neue Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge und Geringverdiener entstehen. Im April hatte sich der Bezirksausschuss für den Bolzplatz auf dem Grundstück an der Ecke Schmalkaldener Straße und Frankfurter Ring ausgesprochen. In der Mai-Sitzung hat die Grünen-Fraktion nun einen Antrag eingebracht, der eine Art Kompromisslösung ins Spiel bringt. Die Idee: Im Fall einer Bebauung soll der Bolzplatz versetzt werden; in ersten Planungen des Projekts ist ein kleines Streetballfeld hinter dem neuen Gebäude vorgesehen - die Grünen forderten statt dessen ein normales Spielfeld neben der Neubebauung. Nach Vorstellung der Fraktion gäbe es auch die Möglichkeit, die Neubebauung auf den südlichen Teil des Geländes zu versetzen und davor den Bolzplatz bestehen zu lassen. In der Diskussion brachte Erich Tomsche (CSU) erneut die Bedeutung des Platzes zum Ausdruck: Es solle nicht der einzige Bolzplatz im Viertel überbaut werden. "Wir können nicht alle Jugendlichen zum Olympiapark schicken."

Susanne Schneider-Geyer (SPD) merkte jedoch an, dass angesichts der Wohnungsnot derartige Bauprojekte notwendig wären. Bianca Hegemann (Grüne) wies auf den Zeitdruck hin, eine Lösung zu finden, was mit dem Bolzplatz passieren soll; wie andere Projekte des Sofortprogramms soll auch die Bebauung am Frankfurter Ring rasch beschlossen werden. Die CSU-Fraktion beharrte auf ihrer kritischen Position zu dem Projekt. "Mit 60 Wohneinheiten kann man nicht die Wohnungsnot in München lindern", sagte Thomas Schwed (CSU). Außerdem werde der Bezirkausschuss noch angehört. Vorher mache es keinen Sinn, etwas zu entscheiden. Ergebnis der Diskussion: Die Causa Bolzplatz wurde vertagt.

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